Wandlung von RAW-Dateien in VERLUSTBEHAFTETE DNG-Dateien

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ConradB
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Wandlung von RAW-Dateien in VERLUSTBEHAFTETE DNG-Dateien

Beitragvon ConradB » 15. Aug 2012, 12:54

Hallo,

gestern wurde ich durch einen Bekannten (Danke für den Hinweis :D Manifredo) im anderen Forum auf die Wandlung der RAW-Dateien in VERLUSTBEHAFTETE DNGs aufmerksam gemacht. Die normale Wandlung in nicht verlustbehaftete DNGs kennen wir ja sicher alle.

Ich habe gestern Abend mal getestet in wieweit die Qualität der DNG-Datei schlechter ist als die der originalen RAW-Datei.

Wenn man Unterschiede findet, liegen sie auf der Pixelebene die mir erst bei 300% Vergrösserung minimale Veränderungen gezeigt hat. Bei der Entwicklung der zu DNG konvertierten Aufnahme ist mir absolut kein Unterschied aufgefallen.

Das Beste aber ist, die ungeheure Platzersparnis:

Bei meiner E-P3 wird die Test-RAW-Datei von 11,7 auf 4,7 MB :shock: geschrumpft.

Eine Test-RAW aus der 5D MKII wurde von 25,3 auf 5,26 MB :shock: geschrumpft.

Eine Test-RAW aus der 60D wurde von 30 auf 9 MB :shock: geschrumpft.

Ich will noch mal weiter testen, und Euch auch hier mal auf dieses Thema sensibilisieren und mal schauen ob jemand was handfestes gegen diese Art der Komprimierung ins Feld führen kann.

Ein Nachteil ist z.b. daß die Kamerahersteller eigenen RAW-Entwickler mit einer DNG evtl. nicht mehr umgehen können. Für Lightroom Anwender halte ich das z.b. nicht für kritisch. Mit einer umgewandelten DNG kann man evtl. nicht mehr an Fotowettbewerben teilnehmen falls die ursprüngliche RAW-Datei aus der Kamera verlangt wird.

Womit kann man wandeln?
1.) Man kann den kostenlosen Adobe DNG-Converter nehmen und muß nur bei den Optionen die verlustbehaftete Komprimierung einschalten.

2.) In Lightroom 4 kann man im Bibliothekmodul die entsprechenden Aufnahmen markieren und dann zu DNG konvertieren im Bibliothekmenü auswählen (Option verlustbehaftet auswählen (erst ab LR4 möglich). Das Beste daran ist, das die kompletten Einstellungen der bereits entwickelten RAWs für die DNG erhalten bleiben und die originale Datei gleich mit gelöscht werden kann. :)

>>> VORSICHT!! <<< ist trotzdem geboten und man sollte vorher immer eine Datensicherung durchführen.

Testet das doch mal bitte und sagt mir was ihr davon haltet.

Ich weiss, jetzt werden einige sagen, Plattenplatz kostet doch nichts. :laugh3:
Zuletzt geändert von ConradB am 17. Aug 2012, 15:35, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße
Conrad
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Beitragvon Corela » 15. Aug 2012, 16:27

Hallo Conrad,

ganz ehrlich, ich kann einer Wandlung die 20% der Daten übrig läßt bzw. 80% verwirft nicht trauen.
Ich arbeite schon mein ganzes Berufsleben mit großen Bilddateien und habe eines gelernt,
du kannst heute noch nicht wissen, ob du genau die Bildinformationen verwirfst,
die du morgen brauchst.
Mein größtest Einsparungspotential sehe ich immer noch im Löschen ;) :lol:
lG
Conny


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Beitragvon ConradB » 17. Aug 2012, 08:57

Hallo Conny,

da magst Du recht haben, deswegen suche ich ja auch nach handfesten Nachteilen die durch die Komprimierung entstehen könnten. Momentan sehe ich mehr Vorteile. LR wird ein gutes Stück schneller mit den kleinen DNGs.

Hier mal der Link zum kostenlosen DNG-Converter in der aktuellen Windows-Version 7.1
http://www.chip.de/downloads/Adobe-DNG- ... 60135.html

Und hier für die Mac-User
http://www.adobe.com/support/downloads/ ... ftpID=5388
Viele Grüße

Conrad
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Beitragvon Roger » 2. Dez 2012, 03:02

Hallo Conrad

Ein sicher sehr interessanter Aspekt, welcher Du hier zur Diskussion stellst.

Ich habe es mit NEF Dateien probiert. In Lightroom und anschliessend auch im RAW Converter zu Photoshop (ist ja eigentlich der Gleiche) kontrolliert.

Die angezeigten Metadaten scheinen unverändert zu bleiben. Meine Bedenken dahingehend: Die Nikon RAW Dateien enthalten Infos wie z.B: "wo war der Fokus" oder global ausgedrückt Informationen, welche Adobe Programme zur Zeit noch nicht auslesen können. Ich bin mir ziemlich sicher, diese bei einer dng Konvertierung definitiv zu verlieren. - Für 10 bis 12 MB pro Bild könnte man ev. damit leben. - Tut man ja jetzt mit Lightroom auch. :wink:

Die Bildqualität - habe ich natürlich jetzt besonders genau verglichen. In 100% Ansicht. Die Unterschiede zu erkennen war schwierig aber erkennbar. Eine Wespe welche ein Opfer hatte; beim kleinen Opferinsekt waren die Verluste zu sehen. In Bereichen mit Glanzlichtern meiner Meinung nach teilweise auch.

Ich hatte etwas den Eindruck dass das abgespeckte Bild wie "künstlich überschärft" gewirkt hat. Ganz feine Farbübergänge relativ hart wirkten.

Dabei möchte ich nochmals festhalten, dass die Einbussen im direkten Vergleich auffielen. Ohne diesen hätte ich es unter Umständen nicht bemerkt.

Wer Fotografie zum Hobby hat, das allerletzte Detail also nicht unbedingt benötigt und trotzdem nicht auf RAW verzichten möchte, dabei aber nicht den superstärksten Computer hat und auch in absehbarer Zukunft nicht haben wird, mit Monitoren der breiten Mitteklasse lebt und Fotos für Freude und Bekannte druckt. Dem würde ich diese Konvertierung empfehlen.

Du beschreibst damit also, vielen Dank dafür, eine Möglichkeit, welche sicher für ganz viele Hobbyfotografinnen und Fotografen eine tolle Lösung sein kann. Und was nach der Abspeckung übrig bleibt ist - meiner Meinung nach - immer noch über dem, was teilweise andere RAW Konverter in Originaldateigrösse bieten.

Viele Grüsse
Roger
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Beitragvon ConradB » 18. Mai 2013, 13:00

Hallo,

zu diesem Thema hat der Gunter Wegener einen interessanten Vergleich eingestellt.

Ich habe mittlerweile alle meine RAW-Dateien ins verlustbehaftete (was für ein fieses Wort :lol: ) DNG-Format gewandelt und es nicht bereut.

http://gwegner.de/know-how/raw-jpg-dng- ... eiformate/
Viele Grüße

Conrad
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Beitragvon ClimberM » 18. Mai 2013, 14:25

Hallo Zusammen,

es sei der Hinweis erlaubt "DAS" DNG-Format gibt es nicht!
In DNG Dateien können die unterschiedlichsten Formate eingebettet sein, siehe auch die Dokumentation des TIFF Formats welches in DNG eingebettet werden kann. Respektive kann DNG als TIFF Erweiterung angesehen werden..
Deswegen muss man sich die Datei und die Programme die diese erzeugen genauer ansprechen. D.h. man kommt nicht umhin sich die Art der Komprimierung der reinen Bildinformationen genau anschauen.
Für eine effiziente Komprimierung muss der Algorithmus Nachbarschaftsbeziehungen von Pixeln und deren Codierung kennen, ggf. Farbkanäle zuordnen. Siehe auch die Dokumentation zu Jpeg2000.
TIFF ist ein implizit offenes Format in das neue Formate integriert werden können. Manche TIFF Dateien können folglich nur mit spezialisierter Software gelesen und bearbeitet werden.
Viele Grüße
Peter
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Beitragvon hb_canon » 22. Mai 2013, 13:33

@Conrad

Danke für den Link. Ich wußte auch nicht das das komprimierte DNG nahezu dieselbe Qualität wie die RAW Datei hat. Kann man jedem empfehlen es sich mal anzusehen.

Bedeutet für mich. Wenn ich platzprobleme bekomme, werde ich die ältesten Dateien in das komprimierte DNG umwandeln.

Gruß

Harald
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