heute möchte ich Euch ein paar Tipps zur Blümchenfotografie geben

Das schwierigste dabei ist eigentlich das richtige Blümchen für das Bild zu finden
und das beste Licht. Deshalb ist eine gute Vorbereitung nötig.
Meist besuche ich neue Reviere zu verschiedenen Zeiten, um herauszufinden, wann das beste Licht ist.
Als nächstes kommt der Wetterbericht dran. Wie ist die Vorhersage bezüglich Sonne und Wind ?
Wann geht sie auf- und unter.
Manche Gebiete sind bei Ost- und andere bei Westwind besser geschützt.
Vor Ort mache ich mich auf die Suche nach dem richtigen Blümchen.
Immer wieder werden"Probeschüsse" gemacht, um zu sehen, ob Umfeld, Licht und HG passen.
Auch Wuchsform, Blüten und die Nähe zu anderen Pflanzen spielt eine Rolle.
Das nimmt manchmal mehr Zeit in Anspruch, als die Bilder selbst

Sich diese Zeit zu nehmen, ist unwahrscheinlich wichtig! Eine guter Standort und Umfeld sind schon die halbe Miete.
Wenn dann alles passt, baue ich auf.
Die Cam möglichst tief auf dem Bohnensack, bei Frühblühern, wenn noch wenig Vegetation drumherum ist, auch mal auf den Boden legen.
Ist das Gras höher, könnt Ihr auch ein Stativ benutzen, mit dem man weit runter kommt.
Auch jetzt experimentiere ich immer wieder mit dem Kamerastandort und korrigiere, bis es mir gefällt.
Für einen weichen Abschluss unten müsst ihr schauen, ob Ihr Pflanzenteile oder Grasbüschel zwischen Kamera und Motiv nehmen könnt.
Einfach probieren, wie es am besten passt.
Oft kommt es vor, dass sich Pflanzenteile und Gras vor die Linse mogeln, wo Ihr sie nicht hinhaben wollt. Ärgerlich, wenn Ihr das erst
Zuhause am Rechner bemerkt. Ich verschiebe den Fokus zur Probe immer mal nach vorn und kann so die meisten Halme enttarnen,
die stören. Die dann vorsichtig wegbiegen.
Sollte die Sonne noch zu hell sein, kann man leicht abschatten. Vollabschattung ist meist nicht so günstig, weil Motiv und Vordergrund gegenüber
dem HG sehr dunkel werden, deshalb verwende ich eine CD Hülle. Sie nimmt die Spitzenlichter gut weg, lässt aber das
Motiv nicht zu dunkel werden. Man kann auch Aktenhüllen oder ähnliches verwenden.
Bei den Einstellungen möglichst mit recht offener Blenden fotografieren, um den HG und den Vordergrund schön aufzulösen.
Ich belichte meist etwas nach rechts, um Rauschen zu reduzieren und schöne Farben zu bekommen.
Vorsicht ist aber besonders bei hellen Blüten geboten! Einfach immer das Histogramm der Cam im Auge behalten.
Wenn alles eingestellt ist, kann es los gehen.

Manchmal beschäftige ich mich mit einer Pflanze sehr lange um verschiedenen Lichtsituationen zu erleben
und auszuprobieren.
Wer schöne Unschärfekreise haben möchte, dem rate ich bei ganz niedrig stehender Sonne oder wenn sie noch nicht auf- oder
fast untergangen ist, gegen Bäume oder Büsche zu fotografieren. Das Licht ist dann nicht zu hell und macht
bei offener Blende schöne Kringel

Überhaupt ist das beste Licht auch für Blümchen früh und abends.
Ich habe noch ein paar "Arbeitsbilder" angehängt und hoffe, dass Euch die Tipps ein wenig weiterhelfen.
Das Ergebnis habe ich ganz zum Schluss noch beigefügt. Nicht wundern, dass die die Blende hier geschlossener ist.
Der Grund dafür ist, dass der Waldrand recht weit entfernt war und ich so etwas Struktur hineinbringen wollte.