Hallo Andreas,
ein mir bekannter Makro-Fotograf (Wolfgang Hartmann) (vorrangig Mineralien und
Gold) hat in seinem dafür extra umgebauten und schwarz gestrichenem Studio den
Fußboden vom Aufnahmetisch durch ein extra Fundament für letzteren vom
restlichen Gebäude entkoppelt. Der Aufnahmetisch besteht aus einer dicken
Natursteinplatte ähnlich einem riesigen Grabstein, mehrere Zentner schwer.
Ordentliche Stuiostative tragen sicher die Kamerasysteme von Kleinbild bis
Großformat. Die Blitzeinrichtung ist u.a. mit speziellen, für ihn von Hensel
extra entwickelten Blitzköpfen für Glasfaser-Lichtleiter ausgestattet. Auch sind
ihm die Hensel Speedmax mit bis zu 31 Blitze pro Sekunde, 1/66.600s kürzeste
Leuchtzeit nicht unbekannt...
Viele Grüße
Thomas
Arbeitstisch für Mikro- und Makrofotografie
-
- Fotograf/in
- Beiträge: 12
- Registriert: 24. Aug 2015, 16:35 alle Bilder
- Vorname: Thomas
- krimberger
- Fotograf/in
- Beiträge: 747
- Registriert: 28. Okt 2012, 14:30 alle Bilder
- Vorname: Kurt
Hallo Andreas,
die Aussage von Thomas ist eine der wichtigsten Grundlagen für das gute Arbeiten im extremeren Makrobereichen.
Ich Arbeite leider auf Holzboden. Wenn ich neben dem Stativbein auftrete verschiebt sich die Ansicht. Das ist ein
Horror!
Ein halber Millimeter Bewegungsspielraum am Fußboden ist extrem viel in meinen Bereichen (1:1 bis 4:1).
Beim gehen selbst merkst du solche Bewegungen gar nicht.
Darum schließe ich mich Thomas an, dass es das wichtigste ist, Bewegungsübertragung so gut wie möglich am Arbeitsplatz
zu verhindern.
Grüße
Kurt
die Aussage von Thomas ist eine der wichtigsten Grundlagen für das gute Arbeiten im extremeren Makrobereichen.
Ich Arbeite leider auf Holzboden. Wenn ich neben dem Stativbein auftrete verschiebt sich die Ansicht. Das ist ein
Horror!
Ein halber Millimeter Bewegungsspielraum am Fußboden ist extrem viel in meinen Bereichen (1:1 bis 4:1).
Beim gehen selbst merkst du solche Bewegungen gar nicht.
Darum schließe ich mich Thomas an, dass es das wichtigste ist, Bewegungsübertragung so gut wie möglich am Arbeitsplatz
zu verhindern.
Grüße
Kurt
-
- Fotograf/in
- Beiträge: 246
- Registriert: 7. Okt 2013, 09:48 alle Bilder
- Vorname: Uwe
Hallo Andreas,
natürlich mußt du dein Haus nicht umbauen, um Mikro-Aufnahmen machen zu können.
Holz ist allerdings nicht die beste Lösung, da Holz immer arbeitet. Je nach Temperatur und Luftfeuchte dehnt es sich aus
oder zieht sich zusammen, im ungünstigsten Fall wölbt es sich. Preßspanplatten oder mehrfach verleimtes Schichtholz ist
die bessere Wahl.
Was die Vorschreiber zum Thema Gewicht gesagt haben, ist richtig. Je schwere deine Vorrichtung ist, um so weniger neigt
sie zum Schwingen.
Aber es geht trotzdem mit einem leichten Aufbau, wenn du Schwingungen und Erschütterungen von vorn herein vermeidest.
So ist eine Kamera mit einem elektronischen Verschluß unbedingt einer Kamera mit mechanischen Verschluß vor zu ziehen.
Jeder mechanische Verschluß bingt die Kamera zum Schwingen. Dieses Schwingen ist in der Regel zwar minimal, aber bei
Tele- und Mikro-Aufnahmen auf jeden Fall zu sehen.
Wer eine Kamera mit beiden Verschlußarten besitzt, wird bestätigen, daß Teleaufnahmen mit dem elektronischen Verschluß
deutlich schärfer sind.
Bei Spiegelreflexkameras ist die Spiegelvorauslösung Pflicht! Auch das manuelle Auslösen sollte vermieden werden, ein
Funk-Fernauslöser ist besser.
Zur Beleuchtung sollte man unbedingt Blitze einsetzen. Und zwar leistungsfähige Geräte, bei denen man die Blitzdauer auf
ein 20.000stel reduzieren kann. Durch diese ultrakurze Belichtungszeit haben Verwackler keine Chance!
Es geht zwar auch mit LED-Beleuchtung, aber durch die langen Belichtungszeiten machen sich Wackler leider unangenehm
bemerkbar. Es sei denn, man hat eine superstabile Anlage!
Zu 1und 2:
Nimm eine 40 mm dicke Küchenarbeitsplatte (mit Melamin beschichteter Preßspan). Die ist ausreichend stabil. Wegen der
Dicke kannst du deinen Aufbau mit in der Platte von unten versenkten Schrauben befestigen.
Auf höhenverstellbare Füße kannst du verzichten. Schraube auf deine Arbeitsplatte eine dir genehme Alu T-Nut-Schiene als
Basis für den Aufbau. So hast du eine gerade Grundlage. Ob die Platte nun ein paar Millimeter aus er Waage ist, ist doch
egal. Durch die Aluschiene ist dein Aufbau immer richtig im Lot!
Zu 3:
Die Höhenverstellung ist für mich (als Senkrecht-Fräser) immer die Z-Achse. X die Querverstellung Rechts-Links, die
Y-Achse vor meinem Bauch Vor und Zurück. Es gibt auch andere Möglichkeiten der XYZ-Bezeichnung. Deshalb habe ich
geschrieben, wie ich es sehe.
Zur Höhenverstellung kannst du die bekannten Einstellschlitten verwenden. Oder ein altes Objektiv. Mit der
Entfernungseinstellung kannst du dein zu fotografierendes Objekt ganz fein anheben.
Oder du nimmst die Höhenverstellung aus einem alten Mikroskop.
Mit den Alu-T-Nut-Schienen und den Nutensteinen kannst du dir auch eine einfache Höhenverstellung basteln. Es gibt da
sehr viele Möglichkeiten.
Zu 4:
Für die horizontrale Montage und zum Verschieben von Anbauteilen Recht-Links kann ich Aluminium-Profilschienen
empfehlen. Einfach mal bei Google oder Ebay Alu-T-Nut-Schienen eingeben, es gibt da viele brauchbare Bauformen. Auch so
genannte Aufspannpatten könnten interessant sein.
T-Nut-Schienen aus Aluminium mit 40 mm Höhe (besser 80 mm) sind aber schon ausreichend, um mit Hilfe von T-Nutensteinen,
Montage-Winkeln und Schwanenhälsen eine Basis zum Verschieben von Lampen und Blitzen zu haben. Auch die Kamera läßt sich
auf solchen Schienen mittels Adapter direkt montieren. Flexiebler ist allerdings ein Makro-Einstellschlitten.
Balgengerät + Einstellschlitten als Einheit gibt es von vielen Herstellern.
Kreuz-Einstellschlitten wie der Novoflex Castel-Cross-Q sind zwar interessant, werden aber nicht gebraucht. Weil eine
einfache Einstellschiene ausreichend ist.
Z.B. läßt sich die Rechts-Links- und Vor Zurück-Verschiebung leicht mit einem Proxxon Koordinatentisch realisieren.
Durch die Alu Profilschiene und der oberen und den seitlichen T-Nuten hast du ausreichend Montage- und
Verschiebe-Möglichkeiten. Mit 20 x20 mm T-Nut-Schienen lassen sich Ausleger zum Befestigen von Blitzen und Lampen leicht
aufbauen.
Selbstverständlich ist so einen Einheit auch ausgezeichnet zum Stacken geeignet.
Unter der Kamera-Einheit sollte man eine Gummiplatte anbringen. Das verhindert das Übertragen von Bewegungen auf das zu
fotografierende Objekt. Also zwischen dem Kamera- und dem Objekt-Aufbau sollte die starre mechanische Verbindung durch
mindestens eine Gummiplatte unterbrochen sein.
Viel Spaß beim Basteln!
natürlich mußt du dein Haus nicht umbauen, um Mikro-Aufnahmen machen zu können.
Holz ist allerdings nicht die beste Lösung, da Holz immer arbeitet. Je nach Temperatur und Luftfeuchte dehnt es sich aus
oder zieht sich zusammen, im ungünstigsten Fall wölbt es sich. Preßspanplatten oder mehrfach verleimtes Schichtholz ist
die bessere Wahl.
Was die Vorschreiber zum Thema Gewicht gesagt haben, ist richtig. Je schwere deine Vorrichtung ist, um so weniger neigt
sie zum Schwingen.
Aber es geht trotzdem mit einem leichten Aufbau, wenn du Schwingungen und Erschütterungen von vorn herein vermeidest.
So ist eine Kamera mit einem elektronischen Verschluß unbedingt einer Kamera mit mechanischen Verschluß vor zu ziehen.
Jeder mechanische Verschluß bingt die Kamera zum Schwingen. Dieses Schwingen ist in der Regel zwar minimal, aber bei
Tele- und Mikro-Aufnahmen auf jeden Fall zu sehen.
Wer eine Kamera mit beiden Verschlußarten besitzt, wird bestätigen, daß Teleaufnahmen mit dem elektronischen Verschluß
deutlich schärfer sind.
Bei Spiegelreflexkameras ist die Spiegelvorauslösung Pflicht! Auch das manuelle Auslösen sollte vermieden werden, ein
Funk-Fernauslöser ist besser.
Zur Beleuchtung sollte man unbedingt Blitze einsetzen. Und zwar leistungsfähige Geräte, bei denen man die Blitzdauer auf
ein 20.000stel reduzieren kann. Durch diese ultrakurze Belichtungszeit haben Verwackler keine Chance!
Es geht zwar auch mit LED-Beleuchtung, aber durch die langen Belichtungszeiten machen sich Wackler leider unangenehm
bemerkbar. Es sei denn, man hat eine superstabile Anlage!
Zu 1und 2:
Nimm eine 40 mm dicke Küchenarbeitsplatte (mit Melamin beschichteter Preßspan). Die ist ausreichend stabil. Wegen der
Dicke kannst du deinen Aufbau mit in der Platte von unten versenkten Schrauben befestigen.
Auf höhenverstellbare Füße kannst du verzichten. Schraube auf deine Arbeitsplatte eine dir genehme Alu T-Nut-Schiene als
Basis für den Aufbau. So hast du eine gerade Grundlage. Ob die Platte nun ein paar Millimeter aus er Waage ist, ist doch
egal. Durch die Aluschiene ist dein Aufbau immer richtig im Lot!
Zu 3:
Die Höhenverstellung ist für mich (als Senkrecht-Fräser) immer die Z-Achse. X die Querverstellung Rechts-Links, die
Y-Achse vor meinem Bauch Vor und Zurück. Es gibt auch andere Möglichkeiten der XYZ-Bezeichnung. Deshalb habe ich
geschrieben, wie ich es sehe.
Zur Höhenverstellung kannst du die bekannten Einstellschlitten verwenden. Oder ein altes Objektiv. Mit der
Entfernungseinstellung kannst du dein zu fotografierendes Objekt ganz fein anheben.
Oder du nimmst die Höhenverstellung aus einem alten Mikroskop.
Mit den Alu-T-Nut-Schienen und den Nutensteinen kannst du dir auch eine einfache Höhenverstellung basteln. Es gibt da
sehr viele Möglichkeiten.
Zu 4:
Für die horizontrale Montage und zum Verschieben von Anbauteilen Recht-Links kann ich Aluminium-Profilschienen
empfehlen. Einfach mal bei Google oder Ebay Alu-T-Nut-Schienen eingeben, es gibt da viele brauchbare Bauformen. Auch so
genannte Aufspannpatten könnten interessant sein.
T-Nut-Schienen aus Aluminium mit 40 mm Höhe (besser 80 mm) sind aber schon ausreichend, um mit Hilfe von T-Nutensteinen,
Montage-Winkeln und Schwanenhälsen eine Basis zum Verschieben von Lampen und Blitzen zu haben. Auch die Kamera läßt sich
auf solchen Schienen mittels Adapter direkt montieren. Flexiebler ist allerdings ein Makro-Einstellschlitten.
Balgengerät + Einstellschlitten als Einheit gibt es von vielen Herstellern.
Kreuz-Einstellschlitten wie der Novoflex Castel-Cross-Q sind zwar interessant, werden aber nicht gebraucht. Weil eine
einfache Einstellschiene ausreichend ist.
Z.B. läßt sich die Rechts-Links- und Vor Zurück-Verschiebung leicht mit einem Proxxon Koordinatentisch realisieren.
Durch die Alu Profilschiene und der oberen und den seitlichen T-Nuten hast du ausreichend Montage- und
Verschiebe-Möglichkeiten. Mit 20 x20 mm T-Nut-Schienen lassen sich Ausleger zum Befestigen von Blitzen und Lampen leicht
aufbauen.
Selbstverständlich ist so einen Einheit auch ausgezeichnet zum Stacken geeignet.
Unter der Kamera-Einheit sollte man eine Gummiplatte anbringen. Das verhindert das Übertragen von Bewegungen auf das zu
fotografierende Objekt. Also zwischen dem Kamera- und dem Objekt-Aufbau sollte die starre mechanische Verbindung durch
mindestens eine Gummiplatte unterbrochen sein.
Viel Spaß beim Basteln!
Gruß, Uwe
-
- Fotograf/in
- Beiträge: 12
- Registriert: 24. Aug 2015, 16:35 alle Bilder
- Vorname: Thomas
Hallo an Euch alle,
ich wollte niemanden verärgern, sondern einmal darstellen, wie andere arbeiten.
Auch ich gehe nur ungern in den Keller wegen großer Maßstäbe, muss es dennoch
gelegentlich tun. Wolfgang Hartmann ist für mich ein Vorbild im Bereich der
Makro-Fotografie und war es eben auch schon zu analogen Zeiten. Flügelschuppen
vom Schmetterling gab es bei mir auch schon auf 4x5"-Dia dank Wolfgang und
brachten mir im Bereich Wissenschaftsfotografie eine 1 in der Meisterprüfung.
Auch heute noch ist mechanische Entkopplung der Aufnahmeaparatur vom Gebäude
wichtig (die Physik ist ja schließlich nicht außer Kraft gesetzt). Wie man die
erreicht, hängt ganz von der Objektgröße ab, der guten Beispiele gibt es ja
genug hier im Forum.
VG Thomas
ich wollte niemanden verärgern, sondern einmal darstellen, wie andere arbeiten.
Auch ich gehe nur ungern in den Keller wegen großer Maßstäbe, muss es dennoch
gelegentlich tun. Wolfgang Hartmann ist für mich ein Vorbild im Bereich der
Makro-Fotografie und war es eben auch schon zu analogen Zeiten. Flügelschuppen
vom Schmetterling gab es bei mir auch schon auf 4x5"-Dia dank Wolfgang und
brachten mir im Bereich Wissenschaftsfotografie eine 1 in der Meisterprüfung.
Auch heute noch ist mechanische Entkopplung der Aufnahmeaparatur vom Gebäude
wichtig (die Physik ist ja schließlich nicht außer Kraft gesetzt). Wie man die
erreicht, hängt ganz von der Objektgröße ab, der guten Beispiele gibt es ja
genug hier im Forum.
VG Thomas
-
- Fotograf/in
- Beiträge: 246
- Registriert: 7. Okt 2013, 09:48 alle Bilder
- Vorname: Uwe
Hallo Thomas,
du hast doch niemanden verärgert.
Es ist doch immer wieder interessant zu erfahren, wie Andere ihre Probleme gelöst haben.
Sicher hat jeder seine eigenen Vorstellungen.
Und viele Wege führen nach Rom, wie auch zu brauchbaren Mikro- und Makro-Aufnahmen.
Für Andreas kam so eine massive Bauweise halt nicht in Frage.
Das ist aber kein Beinbruch, denn so kann er von deinen Erfahrungen profitieren und hat gelesen,
wie man es ziemlich perfekt machen kann.
Die Probleme der mechanische Entkopplung der Aufnahmeaparatur vom Gebäude hat Kurt (Guppy)
nach seinem Umzug neu angehen müssen.
Er hat erkannt, daß man totz der Eigenbewegung des Gebäudes perfekte Stacking-Aufnahmen machen kann.
Seinen sehr interessanten Erfahrungsbericht findest du hier: http://www.makro-forum.de/ftopic113143.html
du hast doch niemanden verärgert.
Es ist doch immer wieder interessant zu erfahren, wie Andere ihre Probleme gelöst haben.
Sicher hat jeder seine eigenen Vorstellungen.
Und viele Wege führen nach Rom, wie auch zu brauchbaren Mikro- und Makro-Aufnahmen.
Für Andreas kam so eine massive Bauweise halt nicht in Frage.
Das ist aber kein Beinbruch, denn so kann er von deinen Erfahrungen profitieren und hat gelesen,
wie man es ziemlich perfekt machen kann.
Die Probleme der mechanische Entkopplung der Aufnahmeaparatur vom Gebäude hat Kurt (Guppy)
nach seinem Umzug neu angehen müssen.
Er hat erkannt, daß man totz der Eigenbewegung des Gebäudes perfekte Stacking-Aufnahmen machen kann.
Seinen sehr interessanten Erfahrungsbericht findest du hier: http://www.makro-forum.de/ftopic113143.html
Gruß, Uwe