Wie wichtig ist Euch Tilt/Shift beim Balgen?

Balgengeräte, Zwischenringe, Nahlinsen etc.
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Wie wichtig ist Euch Tilt/Shift beim Balgen?

Beitragvon makrosucht » 31. Mär 2016, 12:12

Hi Ric,

Henk hat geschrieben:Quelltext des Beitrags wer lesen kann,ist im Vorteil.


Richtig!

Ich schlage vor Du ließt noch mal den Text von Kurt und meinen Text genau.

Dazu schaust Du Dir bitte die Messergebnisse auf Kurt seiner Homepage in
seiner PDF an (ab Seite 93) und achtest dabei auf die Fragestellung des
Themenstarters nach Objektiven im Bereich 5:1 bis 10:1

KLICK
Cheeeeeers....Alex :-)

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Wie wichtig ist Euch Tilt/Shift beim Balgen?

Beitragvon Stuessi » 25. Jun 2016, 16:23

Hallo!

Alle im Artikel von Novoflex gezeigten Beispiele wurden mit einem 100 mm Objektiv gemacht. Dabei war die Gegenstandsweite viel größer als die Bildweite. Mit "Makro-Fotografie" hat das nichts zu tun.
Kurt hat das Problem mit tilt am Balgen in der Makrofotografie richtig beschrieben:

Guppy hat geschrieben:Quelltext des Beitrags ... dann hat man eine durchgehende Schärfe, die aber mangelhaft in der Auflösung ist...


Ich zeige das anhand eines Beispiels. Verwendet habe ich einen geeigneten Minolta Balgen.

Gruß,
Georg
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Beitragvon Guppy » 26. Jun 2016, 19:15

Hallo Martin
Die ersten beiden Bilder sind ein Bild, also ungestackt.
Das Stacken optimiert Kanten, macht Übergänge klarer.
Es ist der Effekt der Multishot Technik, die sich ebenfalls zeigt.
Bei der Multishot Technik fertigt man mehrere indentische Bilder an und stackt sie dann.
Dabei erhöht sich die Auflösung (LP/mm) nicht, doch das Bild wird klarer.
Auch beim Stacken werden die Bilder klarer, wenn man an Stelle von 3 Bildern innerhalb der Schärfentiefe, 6 Bilder anfertigt.
Es ist also eine Mär, wenn einige Leute behaupten, dass durch Stacking die Auflösung (Klarheit) leidet.

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Beitragvon Guppy » 26. Jun 2016, 22:03

Hallo Martin
Schon bei normalem Gebrauch lässt die Auflösung eines Objektivs in den Bildecken nach.
Bei Tilt wird ein grösserer Bildkreis benötigt wie bei normaler Montage an der Kamera, dies bedeutet, dass die Qualität in den Bildecken extrem schlecht wird.
Spezielle Tilt/Shift-Objektive, die einen grösseren Bildkreis besitzen, sind dazu geeignet, aber sehr teuer.
Auch wenn Georg das 25mm Objektiv in retro montiert hat (wozu es ev. nicht geeignet ist), so ist die Abbildungsleistung mit Balgen und Zwischenringen nicht sehr gut, da es eine leere Vergrösserung ist.

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Beitragvon Henk » 27. Jun 2016, 21:22

hallo Georg,Martin,Kurt.
Es hat mE.nie ein Minnolta Weitwinkel 25mm gegeben,jedoch 24mm WW.
Am Balgen hat Georg wohl das Minolta 25mm Lupenobjektiv,das zeitweise mit dem Photar 25mm baugleich war.
Die Spekulationen mit Retro und leerer Vergrößerung gehen mE. ins Leere. Georg - wie ist es ?

Die Analogie ein Tiltobjektiv benötige einen größeren Bildkreis ist übertragen auf schwenken der Balgenstandarte mE. falsch.
Durch die Auszugverlängerung wird dessen Bildkreis automatosch grüßer.Damit gibt es keine Randunschärfe.
Bei Georgs Anordnung liegt der Leitstrahl auf der Objekt fernen Seite des Sensors.Andereseis hat die Objekt nahe Seite andere Abbildungsvorteile.

Georg hat nur in Bild 2 verschwenkt . Multishot-Anwendung kann ich nicht erkennen. In Bild 3 wird die Bildweite 30x geändert.
Interessant wäre mE. eine vierte ganz banale Aufnahme zum Vergleich (Sensorebene/Schärfeebene parallel).
Wie wirken denn die Mikrolinsen im Zentrum des Sensors auf schrägen Lichteinfall ? Wer weiß Verläßliches über tilten und Sensoren ?
Ich denke,dieser Sensor vehält sich anders als eine Licht durchlässige Filmemulsion.Mindere Abbildungsqualität einfach
dem Objektiv zu zuordnen verstehe ich nicht.

mvG Ric
Sensorflecke sind meine variable Signatur
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Beitragvon Guppy » 27. Jun 2016, 23:48

Hallo Ric

"Die Analogie ein Tiltobjektiv benötige einen größeren Bildkreis ist übertragen auf schwenken der Balgenstandarte mE. falsch."
Hallo, weshalb "falsch"?

"Durch die Auszugverlängerung wird dessen Bildkreis automatosch grüßer"
Und somit wird der zentrale, bestauflösende Bereich des Objektives nicht mehr auf dem Sensor abgebildet! Was bei einem kleineren Bildkreis aber immer noch der Fall ist.
Im Normalfall beim Tilten befindet sich dann der am höchsten Auflösende Bereich des Objektivs (Bildkreismitte) in Richtung oberem Bildrand und somit wird die Ferne (Objekt ferne Seite) höher aufgelöst, was dienlich ist.

"Wie wirken denn die Mikrolinsen im Zentrum des Sensors auf schrägen Lichteinfall ?"
Die Mitte des Bildkreises des Objektivs wird nicht mehr in der Mitte des Sensors abgebildet.
Da das Objektiv (Linse) beim Tilten aber immer noch im gleichen Winkel zur Sensorebene steht (90°), treten die Lichtstrahlen in der Sensormitte immer noch in einem Winkel von 90° auf (beim Shiften treten sie in der Sensormitte in einem Winkel, kleiner wie 90° auf, da das Objektiv auf die Seite gerückt wird)! Oder doch nicht?

"Mindere Abbildungsqualität einfach dem Objektiv zu zuordnen verstehe ich nicht."
Da gehe ich mit dir einig. Bei einem falschen Einsatz des Objektives ist nicht das Objektiv an der schlechten Abbildungsleistung schuld, sondern der Fotograf!

Kurt
Zuletzt geändert von Guppy am 27. Jun 2016, 23:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Stuessi » 28. Jun 2016, 12:16

Hallo,

zum Vergleich habe ich den Maßstab ohne Schrägstellung fotografiert.
Mit diesem Lupenobjektiv am Balgen bin ich sehr zufrieden.
Der Einfluss der Beugung macht sich aber bei Blende 4 und Abbildungsmaßstab 7,5:1 schon bemerkbar.

Gruß,
Georg
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Zuletzt geändert von Stuessi am 28. Jun 2016, 12:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Guppy » 28. Jun 2016, 13:18

Hallo Georg
Bei 7.5:1 lösen folgende Objektive bei erwähnter Blende am höchsten auf:
Blende 2.8 beim Nikon EL-NIKKOR 50mm 1:2.8 N
Blende 2.8 beim Rodenstock APO Rodagon 1:2.8, f = 50mm (in retro)
Blende 2.5 beim Luminar 16mm, Version 3, 1:2.5/A0.2
Blende 2.5 beim Carl Zeiss Jena 8/0.20 160/-, 682 034
Die Blendenwerte beziehen sich auf die am Objektiv eingestellte Blende.
Blende 4.0 ist somit bei 7.5:1 nicht das Gelbe vom Ei.
Ich vermute, dass die Auflösung nur etwa 70% vom Maximum beträgt, das mit Blende 2.5 möglich wäre.

Kurt
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Beitragvon Stuessi » 28. Jun 2016, 18:20

Hallo Kurt,

Deine Annahmen bezüglich Auflösungsvermögen stimmen.

Herzliche Grüße,
Georg
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Beitragvon miclindner » 13. Jul 2016, 17:11

Hallo,

trotzdem konnte ich mir das Ganze im Makrobereich mit einem Novoflex-Balgen (Motivfeld = 1/2 Diagröße) auf einer Messe mal ansehen und es brachte doch schon sichtbar etwas, also ein gewisser Ausweg aus dem Dilemma, dass man bei steigendem ABM immer weniger abblenden kann wegen der Beugung und man über die TS-Funktion dann etwas Schärfentiefe wieder zurückbekommt. Die Linse war der Schneider-Kr.-Objektivkopf (90er), mit Auszug kam man auch damit auf etwas ABM, ich konnte aber auch meinen 60er Makrokopf anschließen.

Der Effekt ist aber abhängig vom Sensorformat (bei dem "Minibalgen" von Novoflex hat man aber leider nicht so viel Verstellweg wie bei dem großen Bruder, der mir aber für das Freiland vom Packmaß zu groß ist).

Das war glaube ich schon verlinkt ?

https://fotopraxis.net/2014/05/16/works ... nsystem-2/

(bei dem Praxisbeispiel auf der Messe war das Objektfeld aber auf jeden Fall deutlich kleiner)

M. Lindner

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