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awrad
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Beitragvon awrad » 28. Mai 2018, 22:14

Guten Tag,

diese Fliege habe ich an einem Grashalm im Bayerischen Wald erwischt.

Gruß

Andreas
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Kamera: DC-G9
Objektiv: OLYMPUS M.60mm F2.8 Macro @ 60mm
Belichtungszeit: 1/40s
Blende: f/9
ISO: 1600
Beleuchtung: Sonnenlicht
Aufnahmedateiformat (RAW/JPG): RAW
Beschnittsbetrag in % (Breite u. Hoehe): Kein Beschnitt
Stativ: ja
---------
Aufnahmedatum: 22.05.2018
Region/Ort: Schorndorf
vorgefundener Lebensraum: Wiesenrand
Artenname: Fliege
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Beitragvon mehr-licht » 29. Mai 2018, 11:58

Hallo Andreas,

auch aus eher unscheinbaren Motiven wie diesem lassen sich feine Bilder zaubern. Die Schärfe auf dem Motiv stimmt, soweit ich das erkennen kann.

Dennoch will das Bild bei mir nicht so recht zünden, was vor allem an der Technik liegt, insbesondere mit Blick auf diese Aspekte:
  • die Belichtung des eigentlichen Motivs stimmt nicht recht. Wegen der "abgesoffenen" Tiefen erkennt man am Rumpf und am Auge der Fliege keine Details mehr. Das ist in der Bearbeitung aber schnell gemacht - Tiefen hochziehen und gut ist. ;)
  • der Hintergrund ist sehr unruhig und lenkt etwas von Motiv ab; ursächlich hierfür ist die stark geschlossene Blende, die neben dem HG noch für andere Probleme sorgt (siehe nächster Punkt).
  • die gewählten Kameraeinstellungen leuchten mir nicht recht ein. Kernproblem ist auch hier die stark geschlossene Blende, die in dieser Belichtungssituation nicht nötig wäre: Bei einem derart kleinen ABM bekommt man das Motiv auch mit Blende 5,6 oder gar 3,5 scharf, vorausgesetzt, man richtet die Sensorebene exakt parallel zur Motivebene aus. Dadurch hättest du einerseits den HG weicher zeichnen können. Zum anderen hättest du so eine kürzere Verschlusszeit erreicht und hättest die ISO senken können. Die gewählte ISO 1600 sorgt hier leider für kräftiges Bildrauschen, das weitere Details verschluckt und stört.
  • die Bildkomposition steht im Widerspruch zum Titel: Wenn die Fliege "downstairs" schaut, warum sehen wir sie im Querformat? Hier wäre ein Hochformat weit wirkungsvoller gewesen. Auch die exakte Dreiteilung des Bildes durch die beiden Halme ist für meinen Geschmack zu steril und symmetrisch. Aber das mag jeder anders sehen. Vorschlag: Hochformat, einen Halm in größerer Länge abbilden und die Fliege dabei noch etwas höher ins Bild setzen.

Ich hoffe, du nimmst mir die vielen Kritikpunkte nicht krumm - letztlich sind das einfach die Dinge, die einen zu (noch) besseren Bildern bringen. ;)

Mit herzlchen Grüßen in den Bayrischen Wald,
Maximilian.
Zuletzt geändert von mehr-licht am 29. Mai 2018, 12:00, insgesamt 3-mal geändert.
Mit besten Grüßen
Maximilian
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Beitragvon Gabi Buschmann » 29. Mai 2018, 13:00

Hallo, Andreas,

Maximilian hat dein Bild schon so ausführlich und kompetent
besprochen, dass mir eigentlich nichts mehr zu sagen bleibt.
Erwähnen möchte ich aber, dass mir die hellen, durchleuchteten
Füßchen der Fliege unheimlich gut gefallen und dass ich die
Szene interessant finde, denn ich meine zu sehen, dass die
Fliege eine andere Fliege erbeutet hat und gerade aussaugt.
Das kannst du im Original bestimmt besser sehen und würde
mit einer Korrektur der Tiefen vielleicht noch besser zur Geltung
kommen.
Liebe Grüße Gabi
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Beitragvon mosofreund » 29. Mai 2018, 13:51

Moin Andreas,

die Fliege hast du schon mal astrein abgelichtet.
Schon beim ersten Blick auf das Bild hat mich die schöne vertikale Dynamik angesprochen, die durch die Strukturen im HG betont wird.
So im QF hätte ich die Fliege noch leicht nach rechts versetzt, dann wäre sie perfekt im goldenen Schnitt.
Ein HF wäre hier natürlich auch eine Option gewesen.
Auf jeden Fall ein sehr gelungenes Bild mit dem gewissen Pfiff. :DH:

lg
Wolfgang
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Sei leer, und du wirst voll bleiben.
Sei abgenutzt, und du wirst neu bleiben.

Lao-tse
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Beitragvon awrad » 29. Mai 2018, 15:59

Hallo Maximilian,

vielen Dank für Deine Anmerkungen. Mit den Tiefen beim Hauptmotiv hast Du Recht, ich habe sie in dieser Version etwas hochgezogen. Blende 9 ist möglicherweise etwas viel des Guten. Ich habe noch zwei Bilder mit f/7,1 und 1/60s, da war die Schärfe auch noch o.k.

Hinsichtlich der Bildgestaltung und des Titels bleibe ich einmal bei meiner Version. Das sind aber sicherlich sehr subjektive Aspekte.


Hallo Gabi,

Du hast Recht, die Fliege befasst sich tatsächlich mit einer kleineren Fliege oder etwas ähnlichem. Das hatte ich garnicht registriert!

Danke und Gruß


Andreas
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Kamera: DC-G9
Objektiv: OLYMPUS M.60mm F2.8 Macro @ 60mm
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Beitragvon CowboyTalhof » 29. Mai 2018, 16:49

Hallo,
mir gefällt das Bild gerade wegen der aquarellartigen Stimmung sehr gut. Das ISO Rauschen stört mich nicht. Die Ausrichtung hätte ich aber auch gedreht.
LG Jochen
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Beitragvon Erich » 29. Mai 2018, 18:35

Ave Andreas,

so verschieden können Meinungen sein. Die Fliege gefällt mir gut, schade daß das Licht nicht auf die Seitenansicht gefallen ist dann wäre das mit den Tiefen erledigt. Den HG find ich nicht unruhig, sogar sehenswert und die Halme bringen Spannung ins Bild.

Gruß Erich
Beste Grüße, Erich

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Beitragvon rincewind » 29. Mai 2018, 21:42

Hallo Andreas,

Im zweiten Bild wirkt die Fliege besser.
Das Motiv hast Du gut erkannt.
ISo 1600 ist für die Olympus schon eher grenzwertig.
Die Schärfe/ der Mikrokonstrast auf der Fliege erscheinen mir als etwas zu hoch, so als ob
Du versuchst hättest die Effekte des ISO durch Schärfen des Motivs auszugleichen.
Ist aber nur eine Vermutung.

LG Silvio
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Beitragvon Christian Zieg » 31. Mai 2018, 21:41

Hallo Andreas,

im Gegensatz zu Maximilian finde ich das Querformat passend. Warum? Weil der Wiederholungseffekt
durch die beidne anderen Halme etwas mehr Spannung bringt als eine Fliege am einzelnen Halm. Zumidest
aus meiner Sicht. Ich sehe auch die Belebtheit des Hintergrundes als etwas recht positives an. Gut, der
gelbe Fleck unten passt nicht so ganz zum Rest, und der helle Teil am Halm zieht tatsächlich das Auge
etwas weg von der Fliege, wenn Du an dieser Stelle aber etwas dunkler nachentwickelst, dürfte diese
Schwäche schon weniger in's Gewicht fallen.
Ich glaube, ich hätte die Fliege und somit auch die anderen Halme wieter nach rechts gerückt. Im Gegensatz
zum Bildteil links neben der Fliege ist der Teil rechts nämlich ein wenig aus dem Gleichgewicht, weil dort keine
dominanten Strukturen wie sie die beiden Halme darstellen vorhanden sind. Sprich, diese Seite ist mir zu leer
im Vergleich zum Rest des Bildes.
Die Fliege wirkt extrem kontrastreich. Im zweiten Bild ist das weniger störend als im ersten. Trotzdem ist das
für mich schon ein wenig over the top. Also eventuell einfach weniger offensiv an den Kontrasten schrauben.

Insgesamt mag ich das Bild. Auch wenn sicher noch nicht alles perfekt ist.

Gruß, Christian
Ihr findet meine Fine-Art Bilder bei einem zu einem "sozialen Netzwerk" gehörigen Bilder-Netzwerk, mit meinem Namen, der meinem Usernamen hier entspricht, nachdem ein Punkt kommt und dann das Wort "fineart"

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Die Möglichkeiten der deutschen Grammatik können einen, wenn man sich darauf, was man ruhig, wenn man möchte, sollte, einlässt, überraschen

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