inzwischen sind schon ein paar Tage vergangen, seit ich überlege, ob ich diese
Bilder hier einstelle(n kann). Keines von denen ist das Makro-Portrait, das hier
so gern gesehen wird. Keines erhebt den Anspruch, ein makrofotografisches
Highlight zu sein. Alle in Kombination, das isses. Letztlich habe ich kein schlechtes
Gewissen, das hier zu posten, weil direkt aus dem Leben und das in respektabler
Qualität

Er da im ersten Bild, der Einfachheit halber nenne ich ihn Erwin, hockte ca. ½ Meter vom Straßenrand
entfernt unter vertrocknenden Blättern. Zog sich im Rückwärtsgang immer ein Stück – so ½ - 1 cm –
weiter von mir zurück. Hatte dann die Faxen dicke und machte kehrt. Direkte Richtung flacher Bachlauf.
Da sah „Jonny“, der linke Kröterich, bislang unsichtbar, seine Chance gekommen. Mit einem mächtigen
Satz beendete er Erwins und meine Faszination füreinander. Flapp… Und mit einem weiteren Hupfer
landete Jonny auf Erwins Rücken. Der fand das gar nicht komisch und strampelte sich frei, marschierte
weiter Richtung Wasser. Jonny errötete leicht (künstlerische Freiheit) und zog sich an seinen Ausgangs-
punkt zurück, den er die nächste Zeit nicht mehr verließ. Muss wohl Frust gewesen sein.
Erwin, inzwischen gut drapiert mit Halmen, Stöckchen und Blätterbestandteilen, trieb es nun mit Macht
zum Bach. Wären nur nicht ständig diese Hindernisse im Weg. Ich dachte: „Hüpfen wäre die einfachste
Lösung“, Erwin dagegen: „schieben, schieben, schieben…“ Und so dauerte es etliche Minuten, ehe er
die stockige Barriere überwunden hatte. Teils kriechend, teils hoch aufgerichtet, näherte er sich schließlich
seinem Ziel, dem ca. 3 Meter entfernten feuchten Nass. Dies beobachtete „Horus“, etwas abseits von
Erwins Weg in einer feuchten Kuhle am Ufer hockend. Aber er schien sehr träge, eher der stille Randmann.
Mit einem Satz wuppte sich Erwin ins Wasser und nahm die „Tach, da bin ich wieder Haltung“ an. Nur, so
ungeschützt mit nix als Wasser um sich rum, wollte er auch nicht bleiben, ließ sich von der – von ihm
wohl als mächtig empfundenen – Strömung ein wenig Bach abwärts treiben, um dort an einen im Wasser
liegenden Stock gelehnt auf bessere Zeiten zu warten, warten auf… Horus! Der fand das im Wasser
treibende und jetzt am Stock andockende Geschöpf dann doch so unwiderstehlich, dass er aus seiner
Agonie auftauchte und mit einem fetten „plopp“ auf Erwin landete. Kurze Rangelei, begleitet von kurzem
Abtreiben und Anlanden am gegenüberliegenden Ufer. Und da hocken sie nun in froher Eintracht und
warten gemeinsam auf - im günstigsten Fall - ein weibliches Transportunternehmen. Natürlich für jeden
eines, Exklusivkutsche sozusagen.
'tschuldigung für so viel Text, aber der mußte einfach sein

LG, Karin
PS: Ein Bild von "Horus" gibt es später. Da er nicht der Hauptdarsteller ist und die "5" überschritten worden
wäre, gibt es ihn an anderer Stelle.