Grünes Perlenauge

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charlyw64
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Beitragvon charlyw64 » 11. Jun 2024, 11:26

Hallo Friedhelm,

ich kommentiere nur ganz selten noch - insbesondere bei Stacks. Aber hier muss ich mal nachfragen, denn da sieht so einiges falsch aus, als hätte die Florfliege nicht nur einen Fühler bewegt sondern auch mit den Flügeln gewackelt. Denn ich sehe mindestens 2, wenn nicht gar 3 Versionen des zur Kamera ausgerichteten unteren oder oberen Flügels (dank Stack kann ich nicht entscheiden, welcher Flügel es nun ist, der da verdoppelt ist) und deshalb gibt es nicht nur mehrere unmotiviert erscheinende Partien mit Haaren die eigenlich einen Flügel begrenzen sondern auch ein ziemliches Chaos an Flügelzeichnung. Wäre da nicht die durchgehende Schärfe der Stackebenen da, dann hätte ich mir dieses Bild gerne angesehen, auch wenn der Flügel vielleicht leicht in der Unschärfe ausläuft - so aber wird man eingeldaden in der Detailverliebtheit zu schwelgen und wird dann auf die Fehler aufmerksam, weil es einen in das uncanny valley des "Da stimmt was nicht, nur was" entführt.

Im Gegensatz zu den anderen Kommentierenden finde ich also diesen Stack der eigentlich interessanten Florfliege daher nicht gelungen. Belichtung und Komposition sind ja gut, wenn es da nicht die Inkonsistenzen in den Flügeln und auch den Beinen (in Relation zum Ansitzgrashalm) gäbe...

Mfg
Karl Günter
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Beitragvon Freddie » 11. Jun 2024, 11:44

charlyw64 hat geschrieben:Hallo Friedhelm,

ich kommentiere nur ganz selten noch - insbesondere bei Stacks. Aber hier muss ich mal nachfragen, denn da sieht so einiges falsch aus, als hätte die Florfliege nicht nur einen Fühler bewegt sondern auch mit den Flügeln gewackelt. Denn ich sehe mindestens 2, wenn nicht gar 3 Versionen des zur Kamera ausgerichteten unteren oder oberen Flügels (dank Stack kann ich nicht entscheiden, welcher Flügel es nun ist, der da verdoppelt ist) und deshalb gibt es nicht nur mehrere unmotiviert erscheinende Partien mit Haaren die eigenlich einen Flügel begrenzen sondern auch ein ziemliches Chaos an Flügelzeichnung. Wäre da nicht die durchgehende Schärfe der Stackebenen da, dann hätte ich mir dieses Bild gerne angesehen, auch wenn der Flügel vielleicht leicht in der Unschärfe ausläuft - so aber wird man eingeldaden in der Detailverliebtheit zu schwelgen und wird dann auf die Fehler aufmerksam, weil es einen in das uncanny valley des "Da stimmt was nicht, nur was" entführt.

Im Gegensatz zu den anderen Kommentierenden finde ich also diesen Stack der eigentlich interessanten Florfliege daher nicht gelungen. Belichtung und Komposition sind ja gut, wenn es da nicht die Inkonsistenzen in den Flügeln und auch den Beinen (in Relation zum Ansitzgrashalm) gäbe...

Mfg
Karl Günter


Hallo Karl Günter,

ich weiß nicht, ob du mir glauben wirst, aber es gab nur die Bewegung des Fühlers.
Genauer gesagt hat der andere auch minimal gewackelt, aber das sieht man hier nicht.
Ansonsten ist der gesamte Stack fehlerfrei und deine Bedenken sind nur Einbildungen.
Das Insekt hat 4 Flügel, die sich überlappen. Durch die Adern- und Netzstruktur mag
das nicht für jeden durchschaubar sein. Z. B. rechts unten könnte so ein Falscheindruck entstehen.
Dafür habe ich Verständnis, auch wenn du in der Vergangenheit mit wilden Spekulationen
um Stackfehler, die nicht vorhanden waren, mehrmals aufgefallen bist.
Solltest du ernsthaft interessiert sein, kann ich heute Abend
noch einen großen Ausschnitt nachreichen, der alle Zweifel ausräumt.
Jetzt habe ich aber keine Zeit.
Meine Kritiken spiegeln nur meine persönliche Ansicht wider.
Sie sollen helfen, sind aber völlig unverbindlich und keinesfalls böse gemeint.
Alle hier von mir gezeigten Bilder dürfen ungefragt für die Artengalerie verwendet werden.
Liebe Grüße und allzeit Gut Licht, Friedhelm.

Hier könnt Ihr meine Homepage besuchen: http://freddies-makro-blog.blogspot.de/
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Beitragvon bachprinz1 » 11. Jun 2024, 13:57

Hallo Friedhelm, eine wunderbare Aufnahme dieses zarten Wesens. Der Tropfen als "Gegegewicht" in der BG macht hier den besonderen Reiz aus. Gefällt mir ausgezeichnet.
immer gut Licht und wenig Wind ...

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Beitragvon charlyw64 » 11. Jun 2024, 14:03

Freddie hat geschrieben:Quelltext des Beitrags
Ansonsten ist der gesamte Stack fehlerfrei und deine Bedenken sind nur Einbildungen.

Naja, ich konnte jedenfalls nicht feststellen wie diese Überlappungen räumlich zueinander passen, das hat nichts mit Einbildung zu tun, sondern mit Stackproblemen, die nur anders geartet sind als ich es zunächst vermutet hätte.

Freddie hat geschrieben:Quelltext des Beitrags
Das Insekt hat 4 Flügel, die sich überlappen.

Aber nicht pro Seite, pro Seite hat diese Florfliege halt nur 2 Flügel. Ich sehe aber vom Eindruck her mindestens 3 Flügel auf der rechten Seite des Inseks - und selbst wenn das eine optische Täuschung ist (was ich durchaus zugebe, mir fehlte hier Artenkenntnis und der Stack sah halt für mich dementsprechend vergeigt aus), durch die fehlende Tiefenstaffelung kommt für mich dieser Eindruck jedenfalls immer noch zustande, daher ist der Stack trotzdem für mich immer noch misslungen - wenn auch vielleicht aus anderem Grund (felende Tiefenstaffelung). Das macht es aus meiner Sicht sogar noch viel schlimmer, weil es dann ein konzeptioneller Fehler in der Bildidee war, hier überhaupt einen Stack zu nehmen. Ich habe den Eindruck dass oft ein "If all else fails, use a stack" gilt. Aber wenn der Betrachter nicht durch die Schärfe geführt im Bild irgendwo hängen bleibt (und hier wird ja absichtlich durch den Stack alles gleichberechtigt), dann bleibt es wie bei mir an den (vermeintlich) nicht stimmigen Bildpartien hängen. Den Kopf der Fliege habe ich zum Beispiel gar nicht betrachtet, obwohl dieser neben der Flügelstruktur das wichtigste Bildelement sein könnte (müsste). Nein ich bin an den Flügelenden hängen geblieben, weil dort bei der Betrachtung unstimmige Elemente auftraten, so zum Beispiel Haare die gut mit einem Flügelrand zusammenpassen könnten - dann aber eben nicht einen Flügelrand darstellen.

Ich habe jetzt wirklich noch nach Bildern der Fliege googeln müssen, weil aus den Bildpartien wurde ich nicht schlau. Ich wusste bisher nicht, dass es eine behaarte Ader auf der Flügeloberseite des oberen Flügels gibt. Das erklärt den Betrachtungsfehler - der wäre aber gar nicht erst aufgekommen, wenn nicht der darunter liegende 2. Flügel der rechten Seite so scharf abgebildet gewesen sondern die Verdeckung durch den oberen klar ersichtlich gewesen wäre (wie in den ergoogelten Beispielen für diese).

Freddie hat geschrieben:Quelltext des Beitrags
Durch die Adern- und Netzstruktur mag das nicht für jeden durchschaubar sein. Z. B. rechts unten könnte so ein Falscheindruck entstehen.

Das kommt ja erschwerend noch hinzu. Durch die fehlende Tiefenstaffelung kann ich diese Strukturen keinem Flügel richtig zuordnen, sie stehen gleichberechtigt im Bild übereinander, einzig ein Kontrastunterschied (der aber von der Bearbeitungssoftware wohl versucht wurde herauszurechnen) würde es erlauben diese Zuordnung vorzunehmen. Diesen Kontrastunterschied könnte aber die Stackingsoftware versucht haben abzumildern, das kann ich aber nicht mit Sicherheit sagen.

Freddie hat geschrieben:Quelltext des Beitrags
Dafür habe ich Verständnis, auch wenn du in der Vergangenheit mit wilden Spekulationen
um Stackfehler, die nicht vorhanden waren, mehrmals aufgefallen bist.

Das grenzt jetzt schon fast an Verleumndung - ich habe niemals Stackfehler angemeckert die nicht vorhanden waren! Das ist jetzt das erste Mal, dass ich durch einen Bildeindruck verladen wurde.

Trotzdem gibt es im Bild immer noch echte Stackingprobleme, und zwar am vordersten Bein unterhalb des Kopfes ist der Grashalm durch die Beinüberdeckung nicht konsistent scharf abgebildet und das hinterste Bein hat einen ganz seltsamen Schärfeverlauf, es ist ja eigentlich komplett von den Flügeln verdeckt, aber der Fuss scheint durch die Fokussierung durch die Flügeldecken hindurch scharf genug erfasst worden zu sein, dass er deutlicher erkennbar ist, als der Rest des Beines das nur als Schemen erkennbar ist, obwohl das gesamte Bein scheinbar gleichmässig durch die Flügeldecken überdeckt ist. Ähnlich ist es beim mittleren Beinpaar für das Bein auf der kameraabgewandten Seite. In einem der Flügelfenster ist das Bein nur schemenhaft erkennbar, im nächsten dagegen scharf zu erkennen, auf den ersten Blick sieht das sogar so aus, als würde dieser Fuss am Flügel herauswachsen, auch diese Inkonsistenz solltest Du vielleicht einmal anschauen, ob das Stackprogramm da nicht für das körpernahe Segment die falsche Schärfeebene verwendet hat.

Übrigens kommentiere ich nicht um irgendjemanden eine reinzuwürgen. Ich möchte nur ein Bewusstsein dafür schaffen, dass ein Stack nicht unbedingt erstrebenswert ist. Hättest Du die Zeit für die Stackerstellung stattdessen mit unterschiedlichen Bildkompositionen verbracht, vielleicht wäre dabei ja was noch eindrucksvolleres herausgekommen bei dem Du mehr Einfluss auf den Betrachter-Blick gehabt hättest.
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Beitragvon Freddie » 11. Jun 2024, 18:45

charlyw64 hat geschrieben:
Übrigens kommentiere ich nicht um irgendjemanden eine reinzuwürgen. Ich möchte nur ein Bewusstsein dafür schaffen,
dass ein Stack nicht unbedingt erstrebenswert ist. Hättest Du die Zeit für die Stackerstellung stattdessen mit unterschiedlichen
Bildkompositionen verbracht, vielleicht wäre dabei ja was noch eindrucksvolleres herausgekommen
bei dem Du mehr Einfluss auf den Betrachter-Blick gehabt hättest.


Hallo Karl Günter,

für andere Bildkompositionen hatte ich erstens keine Chance, weil die Florfliege nicht länger sitzen blieb.
Zweitens habe ich nicht deine Betrachtungsprobleme und komme mit einem Stack gut klar.

Und jetzt werde ich mal Tacheles reden:
Weshalb willst du dieses Bewusstsein schaffen?
Glaubst du vielleicht, dass wir auf dich gewartet haben?
Lass einfach jeden so fotografieren wie er möchte und kann.
Für mich sieht das bei dir so aus, als wenn du uns nur das Stacken vermiesen willst.
Diesen Eindruck hatte ich auch schon früher von dir.
Das versuchst du sehr hartnäckig. Du warst und bist in deinen scheinbar sokompetenten
Analysen extrem kleinlich und verlangst Eigenschaften, die nicht realisierbar sind.
Deine Zuordnungsprobleme bei meinem Stack wirken auf mich wie an den Haaren herbeigezogen.
Du steigerst dich extrem kleinlich hinein, dass ich mich fragen muss, ob du keine anderen Probleme hast.
Kritik darf und muss erlaubt sein, aber deine Kritiken sind so übertrieben kleinlich, dass sie schon wieder wertlos sind.

Natürlich sind auch Stacks nicht perfekt und haben leider ihre Nachteile.
Das wissen wir auch ohne deine Fürsorge!
Stacks sind nicht immer fehlerfrei möglich und nicht immer einfach zu lesen.
Und trotzdem gibt es Fotografen, die diese Technik mögen!
Aber du lässt grundsätzlich kein gutes Haar an einem Stack, egal wie gut er tatsächlich sei.
Du verteufelst das Stacking einfach ohne Gnade und behauptest, dass Stacks immer nur schlecht sind.

Du schreibst hier, dass der Stack misslungen ist, v. a. weil es für dich schwierig ist,
ihn richtig zu lesen. Du willst ihn aber tatsächlich gar nicht lesen können!
Dazu kommt, dass deine übertriebene Abneigung gegen Stacks eine faire Bewertung unmöglich macht.
Weil du vermutlich meine Belege nicht anerkennen würdest, zeige ich auch keinen Ausschnitt mehr.
Ich sehe darin keinen Sinn. Lohnt sich bei dir rechthaberischen Zeitgenossen nicht.
Wenn man sich etwas bemüht und einen guten Willen zeigt, erkennt man
bei genauerer Betrachtung auch so, dass mit den Flügeln alles seine Richtigkeit hat.

Für eine weitere Diskussion und Beweisführung ist mir meine Zeit zu schade.
Ich muss niemanden - und schon gar nicht dich - vom Stacken überzeugen.
Nur ich muss mit meinen Fotos zufrieden sein. Wenn es andere auch sind, freut es mich.
Wenn du das Bild nicht richtig lesen kannst, ist das dein Problem.
Ich weiß, was ich sehe und weiß, dass es korrekt abgebildet ist.
Jeder kann stacken oder auch nicht. Es muss nicht jedem gefallen.
Du kannst weiterhin fotografieren wie du willst, aber du
musst uns nicht um jeden Preis das Stacken vermiesen wollen!
So eine völlig übertrieben pedantische Bildanalyse ist ohnehin absolut fehl am Platz!
Meine Kritiken spiegeln nur meine persönliche Ansicht wider.
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Beitragvon charlyw64 » 11. Jun 2024, 21:16

Freddie hat geschrieben:Quelltext des Beitrags
Für mich sieht das bei dir so aus, als wenn du uns nur das Stacken vermiesen willst.


Wieso darf ich den Prozess nicht kritisieren? Er hat Nachteile. Ein Nachteil (von vielen) für mich ist die fehlende Tiefenstaffelung und mangelhafter Grösseneindruck bei gleichzeitig unnatürlicher Abgrenzung vom Hintergrund. Ja, ohne Stack wird man nicht alles in die Schärfe setzen können, nur ist das sinnvoll? Was will so ein Bild erreichen? Ist es sinnvoll einen Ansitz durchzustacken damit dieser durch seine Details in Konkurrenz zum Hauptmotiv tritt? Das betriebsblind zu verteidigen ist ein Armutszeugnis. Es heisst hier immer, dass man kritisieren darf. Anscheinend nicht, Beweihräuchern um jeden Preis ist angesagt, wer es wagt Kritik zu äussern wird - wie Du es gerade deutlich vorführst - ad hominem als "pedantischer Stackkritiker" abgekanzelt, ich habe im Laufe meiner fotografischen Laufbahn genügend Stacks gemacht um zu wissen wo die Knackpunkte liegen und wage es diese zu kritisieren, weil sie werden in Kauf genommen ohne zu hinterfragen. Andere wagen es anscheinend schon gar nicht mehr zu kritisieren - weil sonst verstehe ich Kommentare nicht in denen gesagt wird: "ich finde es schwierig ein Bild zu kritisieren". Ich habe nicht ohne Grund meine Bilder von früher gelöscht - weil da wurde auf Teufel komm raus immer "ein Stack würde die drei Pixel da am linken hinteren Fuss schärfer abbilden" behauptet, während dann der Stack aber grützeschlecht ohne die Erfindung weiter Bildbereiche gewesen wäre, aber diese drei Pixel am Rand des Falters - auf die es nicht ankommt - wären scharf gewesen.

Du kannst mir auch nicht sagen, dass Du im versuch aus dem Motiv einen Stack herauszukitzeln nicht viel Zeit verbraten hast, sowohl bei der Aufnahme als auch bei der Bearbeitung. Und Dir scheint auch die Zeit zu schade zu sein, nach offensichtlichen Stackfehlern der Software zu schauen die sich korrigieren liessen - die ich übrigens an der kleinen Ansicht gefunden habe, das sollte Dir zu denken geben bezüglich der Stackqualität. Aber das ist keine Kritik an Dir, sondern an der Technik, genauso wie früher diese Bonbon bunte HDR-Tonemapping-Horrorabbildungen das Nonplusultra waren und heute kein Hahn mehr nach kräht.

Frage Dich doch einmal, was es dem Betrachter bringt die 3 linken Beine der Fliege zu sehen die weitestgehend vom Flügel verdeckt sind - wäre es nicht besser diese Unschärfe noch zu verstärken und damit den Blick des Betrachters auf die herrlich strukturierte Flügeloberfläche zu lenken? Oder die Flügelzeichnung des entfernteren Flügelpaares? Was trägt die zu dem Motiv bei ausser den Benutzer zu verwirren (wie Du selbst zugibst) weil er nur schwer oder gar nicht erkennen kann, welche Flügelzeichnung wohin gehört. Interessanterweise konnte ich an den gefundenen, normal abgeblendet fotografierten und längst nicht so grossen Bildern erkennen, dass da eine Leiste mit Haaren auf der Oberfläche des Flügels ist, das ist aufgrund der fehlenden Relation der verschiedenen Detailelemente in Deinem Bild mir nicht gelungen. Und wie lässt sich der Eindruck vermeiden, dass die Fliege einen Fuss aus dem Flügel herauswachsen hat? Wie wäre es die Tiefenstaffelung nicht durch einen Stack zu stören? Wenn man eine pedantische "ich brauche alle Details" Haltung vertritt, dann darf ich auch so pedantisch sein die dabei aufgetretenen Fehler anzumerken. Es hiess im Motto mal: "Gemeinsam am Bild lernen".

Dabei ist Dein Bild eigentlich so toll. Super Licht, gute BG, es hat soviel Potential (dewegen hatte ich das überhaupt mir angesehen) und ich bin heillos enttäuscht durch die Fehler die der Stackprozess mit sich bringt und den Betrachter in die Irre führen können und das sehe ich nicht nur exklusiv bei Dir sondern bei praktisch allen Stacks, die Stacknutzer verlieren den Blick auf das Wesentliche eines Fotos und produzieren ein Detailchaos bei dem sich der Betrachter dann heraus suchen darf, was ihm wichtig ist.

Wir haben doch als Fotografen schon so wenig Einfluss den Betrachter zu lenken. Bildgestaltung und Licht sind da die ersten Anlaufstationen. Aber Schärfe kommt direkt danach. Bei Bestimmungsbuchbildern brauche ich vielleicht alle Motivdetails, aber bei einem Bild für die Ästhetik brauche ich die nicht. Ich habe zwei Wollschweber auf zwei verschiedenen Blüten einer Akelei fotografiert. Beide Wollschweber sind sauber fokussiert, auf die kam es mir an, da reichte auch f/4 oder f/5.6. Was hat mich nicht interessiert? Die Akeleiblüten selbst - wären die auch komplett scharf treten sie in Konkurrenz zu den Wollschwebern. Dann an der nächsten Akelei sitzt ein Alexis-Bläuling, wunderschönes Motiv - noch schöner weil durch die Schärfe, die sowohl den Falter als auch den Stempel der Blüte durchläuft, zu erkennen ist, wie die Bläulinge ihre Sitzposition immer so wählen, dass sie in der Verlängerung der Mittelachse der Blüte sitzen. Hat die Akelei noch mehr Details zu bieten wenn ich stacken würde? Würde sie - aber was bringt es dem Betrachter wenn er nicht mehr erkennen kann, dass der Falter genau in der Verlängerung der Mittelachse der Blüte sitzt - und wenn sie durch die Detailvielfalt der die Blüte mit meinem Motiv in Konkurrenz tritt?

Sprich auf Dein Bild gemünzt: Formuliere doch einmal konkret was Dir an dem Insekt gefallen hat? Waren es die der Kamera abgewandten Seite befindlichen Beine? War es die Flügeloberfläche auf der der Kamera angewandten Seite? Der Körper der Fliege? War es die Zeichnung des unteren der beiden Flügel? Oder der Grashalm? Ist das vielleicht das seltenste Gras der Welt und ohne das Insekt würde es nicht mehr existieren? Oder war es vielleicht doch die Oberfläche der oberen Flügels und der Kopf?

Mit freundlichen Grüßen
Karl Günter
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Beitragvon Freddie » 11. Jun 2024, 23:14

charlyw64 hat geschrieben:
Sprich auf Dein Bild gemünzt: Formuliere doch einmal konkret was Dir an dem Insekt gefallen hat? Waren es die der Kamera abgewandten Seite befindlichen Beine? War es die Flügeloberfläche auf der der Kamera angewandten Seite? Der Körper der Fliege? War es die Zeichnung des unteren der beiden Flügel? Oder der Grashalm? Ist das vielleicht das seltenste Gras der Welt und ohne das Insekt würde es nicht mehr existieren? Oder war es vielleicht doch die Oberfläche der oberen Flügels und der Kopf?

Mit freundlichen Grüßen
Karl Günter


Hallo Karl Günter,

was sollen diese Fragen?
Du hast sowieso keinerlei Verständnis für meine Vorgehensweise.

Ich werde trotzdem freundlich antworten:
Ich wollte schlicht und einfach dieses so sehenswerte Insekt komplett scharf haben.
Und das ist mir zu meiner Zufriedenheit gelungen. Mehr Begründung brauche ich nicht.
Dass du so enttäuscht über das aus deiner Sicht vermurkste Ergebnis bist, ist für mich absolut bedeutungslos.

Wenn mein Ergebnis dir nicht zusagt, weil du unfähig bist, die Körperteile zu sortieren
und irgendwelche Schärfeverläufe benötigst, ist doch nicht mein Problem!
Schau dir deine eigenen Bilder an und sei glücklich. Ich gönn dir das Vergnügen gerne.

Dein Frust und Ärger über die Stacktechnik ist alleine dein Problem.
Belaste mich damit nicht! Führe deinen Kampf woanders!
Deine ellenlange Mängelliste bei Stacks ist für mich genauso irrelevant
wie deine umfangreiche Liste der Vorteile von Einzelbildern.
Ich kannte diese Argumente alle schon vorher und habe mich
nach sorgfältiger Abwägung längst für das Stacking entschieden.

Und natürlich soll Kritik erlaubt sein.
Aber deine Kritik schießt weit über das Ziel hinaus!
Offenbar kannst du nicht verstehen, wenn jemand Freude an Stacks hat.
Du machst diese Technik so schlecht wie es nur möglich ist
und stellst deine extremen Ansichten als die einzig richtigen dar.
Bitte akzeptiere meine Wahl für das Stacking genauso wie ich akzeptieren kann,
wenn du dir lieber ein Einzelbild anschaust. Ich hinterfrage das nicht, weil es mir erstens
bei dir wurscht ist und zweitens jeder seine Motive so abbilden darf, wie er es gerne möchte.
Aus diesem Grund kannst du dir zukünftig vergleichbare Kommentare unter meinen Fotos sparen.
Meine Kritiken spiegeln nur meine persönliche Ansicht wider.
Sie sollen helfen, sind aber völlig unverbindlich und keinesfalls böse gemeint.
Alle hier von mir gezeigten Bilder dürfen ungefragt für die Artengalerie verwendet werden.
Liebe Grüße und allzeit Gut Licht, Friedhelm.

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Beitragvon Nurnpaarbilder » 13. Jun 2024, 21:01

Hallo Friedhelm,

Florfliegen sind tolle Motive. Du zeigst einen sauberen Stack. Der SV passt, BG und Farben gefallen mir auch. Die Flügel wirken sehr plastisch.
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Beitragvon Enrico » 13. Jun 2024, 22:19

Hallo Friedhelm,

ich habe mir deine Fliege jetzt schon mehrfach mit Begeisterung angesehen.

Saubere Arbeit in allen Belangen !

:good:
LG Enrico
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Beitragvon Benjamin Tull » 15. Jun 2024, 00:10

Hallo Friedhelm,
ein wundervolles, sehr feines Makro!
Liebe Grüße
Benjamin

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