Meine Focus-stacking-Einrichtung

Alles rund um Kameras, Objektive, Blitzgeräte, Stative etc.
Thomas P
Fotograf/in
Fotograf/in
Beiträge: 178
Registriert: 17. Dez 2012, 07:51
alle Bilder
Vorname: Thomas

Meine Focus-stacking-Einrichtung

Beitragvon Thomas P » 5. Feb 2013, 15:23

Hallo Leute!
Focus-stacking beschäftigt mich nun schon, zumindest theoretisch, mehrere Monate.
Aufmerksam geworden bin ich auf diese Art der Fotografie durch Kurt`s (Guppy) Internet-Seite, die in einem anderen Fotoforum verlinkt war. Ich war sofort fasziniert von den Aufnahmen und deren überragender Qualität. Mein erster spontaner Gedanke war: „Das will ich auch!“ Das war Mitte letzten Jahres.
Bei meinen Recherchen im Internet merkte ich dann doch sehr schnell, dass ich meine Fotoausrüstung stark erweitern musste. Ich sah mir alle möglichen Stacking-Aufbauten an, und habe mich letztlich für den horizontalen Aufbau entschieden.
Kaufen kam für mich nicht in Frage. Nicht weil ich geizig bin, sondern weil ich die Herausforderung liebe. Als alter Hobby-Modellbauer verfüge ich über eine gut ausgerüstete Werkstatt mit Dreh- und Fräsmaschine, die ich auch mittlerweile leidlich bedienen kann.
Ich bin dann angefangen über einen Zeitraum von mehreren Wochen nach Feierabend die Stacking-Station zu planen, bemaßte Handskizzen herzustellen, und die Einzeilteile zu produzieren.
Das Ergebnis könnt ihr auf den Bildern sehen.
Die Basis bildet eine ca. 12 Kg schwere T-Nutenplatte, die ich ursprünglich als zusätzliche Ebene auf meiner Fräse verbauen wollte.
Die beiden schmalen Lagerböcke halten die Führungsschienen, auf denen ich von Hand den „Stacking-Schlitten“ grob zustellen kann. Die Feinjustierung erfolgt über die aus Aluminium gefertigten Supporte, die Stacking-Arbeit über einen industriell gefertigten Schlitten, den ich noch liegen hatte. Alle Führungen sind arretierbar.
Der dreh- und schwenkbare Tisch kann gegen den kleineren, vor der T-Nutplatte stehenden ausgetauscht werden. Alle dem Objektiv zugewandten Seiten werden noch schwarz lackiert.
Bei der Suche nach einem Balgengerät bin ich auf das von Jhagee/Dresden aufmerksam geworden und habe es für wenig Geld erwerben können. Es ist kein feinmechanisches Meisterstück, aber ein grundsolides Gerät von guter Verarbeitung mit einem wirklich verwindungssteifen Aufbau..
Man kommt inklusive den dazugehörigen Zwischenringen auf eine Auszugslänge von ca. 30 cm.
Einen Teil der Objektivadapter mit den verschiedenen Gewindeaufnahmen und den Bajonettadapter für die Kamera habe ich schon fertig. Einige muss ich noch herstellen.
In dem Zusammenhang hatte ich mich dann auch mit dem RMS-Gewinde der Mikroskop-Objektive
beschäftigt.
Als zölliges Gewinde hat es die Maße W0,8“ x 1/36“ . Beim Nachmessen mit einer Gewindelehre habe ich festgestellt, dass auch eine metrische Steigung funktioniert.
Ich habe auf der Drehmaschine das Gewinde M20,2 x 0,7mm in den Adapter geschnitten. Die Mikroskop-Objektive lassen sind einwandfrei hinein schrauben.
Ich hoffe, dass ich gegen Ende des kommenden Monats mit den Bastelarbeiten fertig bin und anfangen kann zu fotografieren.

Es wäre schön, wenn unsere Stacking-Fachleute einen Blick auf meine Anlage richten und mich auf eventuelle Probleme oder Fehler aufmerksam machen würden.

Ich Danke Euch für Euer Interesse!

Ciao

Thomas
Dateianhänge
Kamera:
Objektiv:
Belichtungszeit:
Blende:
ISO:
Beleuchtung:
Aufnahmedateiformat (RAW/JPG)
Beschnittsbetrag in % (Breite u. Höhe):
Stativ:
---------
Aufnahmedatum:
Region/Ort:
vorgefundener Lebensraum:
Artenname:
kNB
sonstiges:
IMG_9705.jpg (297.64 KiB) 5488 mal betrachtet
IMG_9705.jpg
Kamera:
Objektiv:
Belichtungszeit:
Blende:
ISO:
Beleuchtung:
Aufnahmedateiformat (RAW/JPG)
Beschnittsbetrag in % (Breite u. Höhe):
Stativ:
---------
Aufnahmedatum:
Region/Ort:
vorgefundener Lebensraum:
Artenname:
kNB
sonstiges:
IMG_9702.jpg (436.58 KiB) 5497 mal betrachtet
IMG_9702.jpg
Kamera:
Objektiv:
Belichtungszeit:
Blende:
ISO:
Beleuchtung:
Aufnahmedateiformat (RAW/JPG)
Beschnittsbetrag in % (Breite u. Höhe):
Stativ:
---------
Aufnahmedatum:
Region/Ort:
vorgefundener Lebensraum:
Artenname:
kNB
sonstiges:
IMG_9704.jpg (353.8 KiB) 5509 mal betrachtet
IMG_9704.jpg
Kamera:
Objektiv:
Belichtungszeit:
Blende:
ISO:
Beleuchtung:
Aufnahmedateiformat (RAW/JPG)
Beschnittsbetrag in % (Breite u. Höhe):
Stativ:
---------
Aufnahmedatum:
Region/Ort:
vorgefundener Lebensraum:
Artenname:
kNB
sonstiges:
IMG_9701.jpg (396.71 KiB) 5530 mal betrachtet
IMG_9701.jpg
Zuletzt geändert von Thomas P am 5. Feb 2013, 16:13, insgesamt 1-mal geändert.
ji-em
Fotograf/in
Fotograf/in
Beiträge: 23096
Registriert: 24. Sep 2010, 12:50
alle Bilder
Vorname: Jean

Beitragvon ji-em » 5. Feb 2013, 15:29

(Der Inhalt dieses Beitrags wurde auf Wunsch des Benutzers vom Administrator entfernt)
Vergleichen macht vieles klar ... ! :-)
Mein Kommentar wiederspiegelt nur meine momentane, bescheidene, persönliche Meinung.
Bitte, auf kein Fall, persönlich auffassen auch wenn ich mich irreführend mitgeteilt habe.
Ich lese lieber 2-3 aufrichtige, negative Kommentare ... als gar keine ! :-)
Thomas P
Fotograf/in
Fotograf/in
Beiträge: 178
Registriert: 17. Dez 2012, 07:51
alle Bilder
Vorname: Thomas

Beitragvon Thomas P » 5. Feb 2013, 16:25

Hallo Markus!

Jeder Teilschritt auf dem Zustellrad beträgt 2/100 mm, das Einstellen in einem Bereich von 1/100 mm ist aber auch kein Problem. Ich habe mir aber auch schon Gedanken über einen kleinen Getriebekasten mit einem Schneckengetriebe gemacht, den man hinten am Schlitten anflanscht.
Man kann dann je nach Ausführung noch zusätzlich Untersetzungen von 1:10 bis 1:100 erreichen. Das ist aber erst mal Zukunftsmusik. Ich denke, bis zum Maßstab 10:1 brauche ich das nicht.
Die der Kamera zugewandten Teile werden lackiert und die Messingteile schwarz brüniert.
basilisk
Fotograf/in
Fotograf/in
Beiträge: 384
Registriert: 5. Mai 2012, 21:50
alle Bilder
Vorname: Ralph

Beitragvon basilisk » 5. Feb 2013, 16:55

Hi Thomas,

das ist eine sehr beeindruckende Arbeit. ich bin schon auf die Bilder gespannt, die Du damit produzieren wirst. Hut ab!

Basi
Benutzeravatar
ULiULi
Fotograf/in
Fotograf/in
Beiträge: 13107
Registriert: 26. Aug 2009, 18:13
alle Bilder
Vorname: ULi

Beitragvon ULiULi » 5. Feb 2013, 17:15

Hallo Thomas,

das sieht ja super solide aus. Bin gespannt was Kurt davon hält -
und natürlich auf die ersten Stacks ...

LG / ULi
Benutzeravatar
Guppy
Fotograf/in
Fotograf/in
Beiträge: 5671
Registriert: 29. Jan 2009, 12:51
alle Bilder
Vorname: Kurt

Beitragvon Guppy » 5. Feb 2013, 20:57

Hallo Thomas

Wie schon ULi erwähnt, "das sieht ja super solide aus.",
das heisst, dass sich vermutlich extrem kleine Distanz-Schritte
sehr exakt von Bild zu Bild verwirklichen lassen.
Dass diese Schritte sehr gleichmässig sein müssen,
wie schon oft erwähnt im Internet, betrachte ich als Mär (stammt von Märchen, = Halbwahrheit).
Wichtig ist, dass sich der Schlitten bei jedem Schritt bewegt und somit auch
bei kleinsten Schritten, die Friktion, also keine Bewegung, nicht bemerkbar macht.
Zu bedenken ist, dass sich bei diesem stabilen metallenen Aufbau die Vibration der Kamera
sehr schnell und unvermindert auf das Objekt (z.B. Fliege)
auswirkt (Körperschallgeschwindigkeit von Eisen = 5170 Meter pro Sekunde).
Gute Film- und Fotostative sind aus Holz (Körperschallgeschwindigkeit = 3300 m/s).
Ich habe die Erschütterungen meiner Kamera, Schlitzverschluss und Spiegelschlag
und auch die "kleinen Erdbeben" bedingt durch Gehen, Autos auf der Strasse vor dem Haus,
die nahe gelegene Bahn usw. ausgemessen.
Das Ergebnis, es wackelt immer was!
So habe ich mich entschlossen zu Blitzen, mit partiellem Erfolg!
Habe die Blitzabbrennzeit durch Verwendung mehrerer Blitzgeräte reduziert.
War aber immer noch nicht zufrieden.
Durch Messung der Auflösung konnte ich diese noch auf etwa das Doppelte erhöhen,
an diversen Stellen brachte ich Dämpfer an (Körperschallgeschwindigkeit bei Gummi = 150 m/s).
Somit zittert das Objekt erst, nachdem der Blitz das Bild belichtet hat.
Ob, doppelt so hoch aufgelöste Bilder besser sind, muss nicht sein!

Dies alles zeigt, dass ich sehr auf deine Aufnahmen gespannt bin, denn von meinen Erfahrungen,
bei mir zu Hause, mit meiner Anordnung und Ausrüstung, kann man nicht auf deine schliessen.

Leg los und klage, dann werden wir Lösungen suchen und finden.

Weiters ist zu bedenken, dass die Bildgestaltung sehr zum Erfolg eines Bildes beiträgt.

Gut Licht

Kurt
Benutzeravatar
Werner Buschmann
Fotograf/in
Fotograf/in
Beiträge: 74586
Registriert: 25. Mai 2006, 16:35
alle Bilder
Vorname: Werner

Beitragvon Werner Buschmann » 5. Feb 2013, 21:35

Hallo Thomas,

ich kann Dir leider nicht helfen, so etws würde ich aber sehr gerne
selber bauen können.

Viel Erfolg bei Deinen ersten Versuchen.

Werner
________________
Liebe Grüße, passt auf Euch auf und vergesst das Lächeln nicht!
Werner
5 :Stern: ist mein Maximum bei einer Rückmeldung.
Meine Sternebewertung beziehen meine Bewertung immer auf die Gesamtheit der
im Forum gezeigten Bilder.
eRPe
Fotograf/in
Fotograf/in
Beiträge: 20901
Registriert: 15. Aug 2008, 12:55
alle Bilder
Vorname: Reiner

Beitragvon eRPe » 5. Feb 2013, 22:15

Hallo Thomas,

man kann schön die unterschiedlichen Produktionsepochen erkennen :)
Das sollte mechanisch funktionieren. Mögliche Schwingungen, die durch
Vorschub, Kamera usw. erzeugt werden, kann man durch entsprechende
Verweilzeiten aussitzen, den Rest musst Du ausprobieren.

Ein paar Anmerkungen:
- Wie planst Du die Motive zu fixieren und zu befestigen ?
Selber klebe ich sie an einen Zahnstocher und spanne den
zwischen eine Wäscheklammer :)

- Den Motivhalter kannst Du in 2 Achsen schwenken, danach musst
Du aber wieder positionieren, wenn möglich, würde ich die Achsen
mit der vom Motiv zusammenlegen.

- Überlege Dir schon zeitig den Ablauf beim stacken,
also Vorschub, Kameraauslösung und Belichtung.
200 Bilder von Hand zuzustellen, kann schon etwas
langwierig werden, Ergonomie ist hier gefragt.
Die überstehenden Stangen rechts könnten z.B. stören.

Ansonsten wünsche ich Dir viel Spaß und Erfolg
bei der Vollendung des Projektes.

Gruß
Reiner
Benutzeravatar
Janni
Fotograf/in
Fotograf/in
Beiträge: 453
Registriert: 5. Apr 2012, 14:45
alle Bilder
Vorname: Jan

Beitragvon Janni » 6. Feb 2013, 11:52

Hallo Thomas,

das sieht ja schonmal gut aus und sollte funktionieren !
Probier es mit Deiner Konstruktion einfach aus, am besten merkt man die kleinen Mängel noch "beim" Stacken
und mit der Zeit entwickelt man auch eigene Lösungen.
Das damit sehr fein dosierbare Abstandsschritte machbar sind bezweifle ich in keinster Weise, das wird gut
funktionieren. Was noch wichtig ist wäre das Licht, aber das wirst Du noch bemerken :wink:
Selber verwende ich einen Kreuz- oder Koordinatentisch, damit sind auch feine Schritte möglich.

Kannst Dich auch gern auf meiner Webseite umschauen, da geht es hautpsächlich um das Focus-Stacking und
es gibt natürlich auch eine ausführliche Anleitung : www.jm-foto.de

.....unten steht meine Webseite auch nochmal in meiner Signatur :wink:

Bin schon auf Deine Bilder gespannt !







Gruss
JAN
.
www.focus-stacking.de
.
Benutzeravatar
Ganbatte
Fotograf/in
Fotograf/in
Beiträge: 959
Registriert: 30. Dez 2012, 11:07
alle Bilder
Vorname: Michael

Beitragvon Ganbatte » 6. Feb 2013, 12:41

Hallo Thomas,

ich selber nutze einen Tischaufbau aus Holz. die Kamera ist auf einem Novoflex Castel Q Schlitten montiert. Der wiederum ist fest montiert auf einem Holzklotz, gelagert auf einer Hartfilzunterlage. Die Kamera wird nur zur justage bewegt. Das zu fotografierende Objekt wird mit einem Stackshot, einem "motorisierten" Makroschlitten bewegt. Dieser wiederum wird über einen Controller gesteuert, aber neuerdings verfolge ich einen anderen Gedanken. Ich steuere den Stackshot über ein Remoteprogramm, das sogenannte Helicon Remote. Dort habe ich die Möglichkeit meine Kamera stromsparend im Live Modus (habe noch kein Netzteil für meine Kamera) zu betreiben. Warum Live Modus? Die Canon 5D Mark II und andere diverse Kameras, beinhalten die Möglichkeit des sogenannten "geräuschlosen Auslösens" im Live Bild Modus, dies bringt bei höheren oder auch bei niedrigeren Verschlußzeiten bessere Schärfe. Denn diese Mikroruckler, erzeugt durch Kraftfahrzeugverkehr, oder schon durch gehen im Haus, oder Fesnster und Türen schliessen, sind auch nicht ohne. Du kannst ja meine Anfangsbilder mit meinem letzten vergleichen, dort kannst Du die Änderungseffekte meines Vorgehens vielleicht leichter ersehen. Den vorher habe ich auch u.a. die Kamera bewegt, und trotz "Ruhephasen" vor dem Auslösen Verwackler. Ich hoffe es hilft.

Gut Stack

Michael
Zuletzt geändert von Ganbatte am 8. Feb 2013, 17:20, insgesamt 4-mal geändert.

Zurück zu „Arbeitsgerät Makrofotografie“