ich war mir nicht ganz sicher ob hier oder in der Galerie, aber ich denke das Licht hat es mir
nicht
ganz leicht gemacht, sodass das Ergebnis wohl besser hier aufgehoben ist.
An anderer Stelle im Forum habe ich gestern erwähnt, dass ich es nie bis auf die höchsten Dünen um
Sossusvlei herum schaffte, weil mich alle Nase lang etwas ablenkte. Einen Grund dafür zeige ich
hier.
Diese um 5 Zentimeter kleinen Eidechsen wuselten auf der Sonnenseite der Düne entlang. Ihr
charakteristisches Merkmal, die ausgezogene abgeflachte Schnauze, brachte ihnen den englischen
Namen
"Shovel Snouted Lizard" (Schaufelschnauzenechse, es gibt zwar ein paar deutsche
Namenskonstrukte, aber wirklich gebräuchlich ist keiner von diesen) ein.
Umgeben von viel Sand und sonst nicht viel haben sie sich komplett an das Leben in dieser
feindlichen Umwelt angepasst. Ihre Füße funktionieren ein bisschen wie Schneeschuhe und ermöglichen
ihnen in atemberaubender Geschwindigkeit über den Sand zu flitzen ohne einzusinken. Der Sand wird
aktiv zur Thermoregulation genutzt. Nachts graben sie sich in den warme Sand gegen die Kälte ein.
Tagsüber vergraben sie sich, wenn es zu heiß wird. Ihre Schnauze ermöglicht es ihnen dabei
regelerecht durch den Sand zu tauchen. Auch bei Gefahr ziehen sie sich in den Sand zurück. Bis zu
24h können sie vergraben bleiben und die Luft zwischen den Sandkörnchen veratmen, bevor sie
auftauchen müssen. Ihr Wasser beziehen sie zum Teil aus ihrer Nahrung, welche vorwiegend aus
kleinen
Gliederfüßern wie Insekten oder Spinnen besteht. Aber auch den Nebel nutzen sie. Dieses schlägt vor
allem in kalten Nächten nieder, sodass die Tiere für kurze Zeit extra in der Dunkelheit aktiv
werden, um Wasser
von festen Oberflächen wie Steinen zu lecken, bevor sie weiter schlafen. Sie haben ein spezielles
Organ, eine Art Tank, welches ihnen ermöglicht überschüssiges Wasser wochenlang in ihrem Körper zu
speichern.
In Tierfilmen berühmt wurden sie aber mit ihrem Tanz. Die kleinen Echsen können Köpertemperaturen
bis 44°C ertragen. Um diese nicht zu überschreiten ist das Vergraben im Sand erst der letzte
Ausweg.
An der Oberfläche versuchen sie in der wärmeren Tageszeit den Kontakt mit dem Sand so gering wie
möglich zu halten. Der Schwanz wird oft in die Höhe gestreckt. Später am Tag führen sie ihren
charakteristischen Tanz auf, bei dem immer abwechseln zwei Füßchen für einige Sekunden in die
Luft gestreckt werden. Dabei können sie iher Gliedmaßen um bis zu 10°C abkühlen.
Um 9 Uhr morgens reichte es noch einfach das Schwänzchen in die Höhe zu recken.
Ich hoffe ihr habt an den kleinen Gesellen ebenso Freude wie ich, auch wenn mein Drang zum Pano
wieder eiskalt zugeschlagen hat

liebe Grüße
Aj
PS: Ein Makin Off Bild von der Düne gibts hier: http://www.makro-forum.de/fpost1352768.html#1352768
Die Ganze Reihe:
Teil I,
Teil II
1. Intermezzo
Teil III
Teil IV
Teil V,
Teil VI
Teil VII
2. Intermezzo
Teil IIIV
Teil IX
Teil X
Teil XI
Teil XII
Teil XIII
Teil XIV