Liebe Stacker,
zunächst einmal ganz herzlichen Dank für Eure umfangreichen Rückmeldungen! Auf Euch ist echt Verlass! Da es sehr viele
Anregungen und Themen gab, will ich im einzelnen darauf eingehen und berichten, was ich für mich daraus folgere und
welche weiterführenden Fragen sich ggf. daraus ergeben:
@ Alex 1: Ja…Schwingungen. Darüber habe ich mir –muss ich zugeben– nie allzu viele Gedanken gemacht….dachte immer, das
erledigt der kurze Blitz. Ziel meines Setups war es zunächst vor allem, den Bildausschnitt nicht zu verlieren…das klappt
auch ganz gut: Den größten Versatz bekomme ich, wenn der Stackshot seine Richtung ändert, danach hat der Kreuztisch das
größte Spiel. Beim Stackshot versuche ich deshalb immer in einer Richtung zu bleiben, d.h. aus einer Richtung kommend
Start- und Endpunkt definieren und dann –vor dem eigentlichen Start– „händisch“ wieder zurück etwa auf den
ursprünglichen Punkt. Ich füge mal ein Photo von einer weitere Version des Auslegers bei: Dieser ist extrem steif und
deshalb ist das Finden einer interessanten Stelle am Objekt reine Glücksache. Mehr Klarheit und Schärfe hat das leider
auch nicht gebracht…ich denke weiter darüber nach.
@ Kurt: Dass das Setup nicht sonderlich verwindungssteif ist, stimmt in der Tat. Allerdings hält es den Bildausschnitt
–wie oben beschrieben– ziemlich gut, wenn es auf Steinfußboden steht. Der dann aber in den gezeigten gestackten Bildern
beobachtete stark wandernde Bildausschnitt ist ja abhängig von den zum Stacken verwendeten Ausgangsbildern (RAW, JPG,
TIF), was meines Erachtens Deine These bestätigt, dass die Stacksoftware immer mal eine andere Entscheidung trifft, wo
welche scharfe Stelle zu liegen kommt. Ich habe mir mal die Testversion von Zerene heruntergeladen und mit den gleichen
TIFs das angefügte Ergebnis erhalten. Das neue Bild zeigt auch nicht mehr Ausschnitt als das entsprechende unbearbeitete
Bild von Helikon Focus (ebenfalls zugefügt), allerdings mit deutlich weniger Rand…es scheint mir daher schwierig, von
der Randbreite auf das Wackeln zwischen den Aufnahmen zu schließen… Abgesehen davon sind Kontrast und Schärfe meines
Erachtens noch flauer als in der Helicon Focus-Version. Die Würmchen dagegen fallen sehr viel zahmer aus…spart Arbeit
beim Nacharbeiten. Kann aber gut sein, dass ich einfach die Einstellmöglichkeiten nicht gut genug überblickt habe und
man noch viel bessere Ergebnisse erzielen kann… Ein guter Hinweis ist natürlich auch der, dass das Objekt vielleicht
schlicht ungeeignet ist…ich sollte wohl einfach mal was anderes versuchen.
@ Heike: Ja, Zerene habe ich jetzt mal probiert, siehe oben. Zum Hinweis mit der Astro-Cam: Das geht dann aber nur mit
einem weniger vergrößernden Objektiv, oder? Der sehr geringe Pixelpitch (2,2 µm bei der Starshot 5) erzeugt doch sonst
nur leere Vergrößerung, oder? Sollten mein 5er und 10er M-Plan jemals den Zoll passieren (gekauft in der Hoffnung, damit
einfacher zum Erfolg zu kommen), werde ich das mal in Erwägung ziehen…allerdings werde damit sicher nicht in die (dann
durch crop erzielte) Vergrößerungsregion des 60er vordringen können, denke ich.
@ Jochen: Du schneidest auch das Thema Schwingungen an: Dein Vorschlag, beide Einheiten separat über etwas sehr schweres
zu verbinden, leuchtet mir ein…ich muss mal in mich gehen. Sehr interessant finde ich, was Du über den Objekthalter
schreibst. Wie oben bereits erwähnt, hat der Kreuzschlitten mit am meisten Spiel und ich habe auch bereits nach einer
Lösung gesucht, um ihn nach dem Ausrichten zu fixieren…gibt es da eine fertige Lösung? Wie machst Du das? Danke auch für
die Bilder von Deinem Setup…sehr beeindruckend…übersteigt aber meine Metallbearbeitungsmöglichkeiten ganz erheblich,
fürchte ich…
@ Alex 2: Die Hinweise zu Versatz und Orientierungsmöglichkeiten der Software in Abhängigkeit vom Motiv sind sicher
sehr berechtigt und ich habe dazu schon etwas geschrieben. Der Hinweis mit der Ausrichtung der Blitze ist sehr wertvoll
und ich werde ihn zukünftig auf jeden Fall berücksichtigen! Vielleicht finde ich auch noch einen „steileren“ Ersatz für
den Joghurtbecher. Am Anfang hatte ich eine (mechanisch sehr schöne!) Konstruktion, bei der der Diffusor das Licht ins
Innere des Balgens geleitet hat…Stacking im Nebel war die Folge . Die Artikel von Thorlabs habe ich mir
angesehen: Wenn ich die Positionierung der Blitze mit den Profilstangen nicht hinbekommen, sicher eine gute Lösung!
Danke für den Hinweis! Dann zum Blitzen auf den zweiten Vorhang: Das kann ich gut nachvollziehen und würde es auch gerne
machen, aber meine Canon-Kamera will das mit den billigen nicht-TTL-Blitzen von Yongnuo nicht machen („kein kompatibler
Blitz gefunden“)…wenn irgendjemand weiß, wie man diese Geräte zur Zusammenarbeit überredet, würde mich das sehr freuen.
Oder kann man den Yongnou-Blitzen eine „Verzögerung“ nach Auslösung einprogrammieren? Mit meinem Canonblitz funktioniert
es hingegen problemlos (aber drei teure Canonblitze wollte ich jetzt nicht anschaffen…). Zum Thema Auflösung: Nach
meinen Berechnungen nutzt man mit dem 60er noch
ca. 1/3 der Auflösung der 600D (4.3 µm), aber immerhin noch 1/2 der
Auflösung der 6D (6.6 µm)…kann das eine Erklärung für das bessere Ergebnis sein? Andererseits schreibt Kurt immer, dass
er keine Vollformat mit Mikroskopobjektiv nutzt, weil die Ergebnisse am Rand zu schlecht werden…welcher Effekt überwiegt
denn hier? Interessant auch die Hinweise zur Bearbeitungssoftware: Topaz Detail und Clean sind hier Deine erste
Wahl…benutzt Du auch DeNoise, InFocus und Clarity? Oder weiß sonst jemand etwas darüber? Was lohnt sich anzuschaffen?
Oder lieber Nik-Collection (viel billiger…)?
@ Hans: Wie siehst Du denn Heikes Vorschlag? Bis zu welcher Vergrößerung/Apertur macht eine Astrokamera Sinn? Oder auch:
Welche Vergrößerung/APS-C Kombination kann man noch mit welcher Vergrößerung/Astro ersetzen?
Nochmal vielen Dank für Euren Input! Ich werde mich sehr bemühen, damit demnächst bessere Ergebnisse zu präsentieren!
Liebe Grüße, Markus